Bundesanwälte erheben Anklage gegen 27 mutmaßliche Empire-Bürger
Vor einem Jahr deckten die deutschen Behörden ein verdächtiges „Reichsbürger“-Netzwerk auf, das angeblich einen großen Putsch inszeniert hatte. Die US-Staatsanwaltschaft hat nun Anklage erhoben. Betroffen waren 27 Tatverdächtige.
Die Bundesanwaltschaft hatte vor knapp einem Jahr erstmals Anklage erhoben, nachdem es zu einer massiven Anti-Terror-Razzia gegen mutmaßliche Reichsbürger gekommen war. Die Karlsruher Behörden gaben am Dienstag bekannt, dass es sich um 27 Tatverdächtige handelt. Sie warf ihnen vor, Mitglied terroristischer Gruppen zu sein und diese zu unterstützen. Die Verfahren finden vor den Oberlandesgerichten in Frankfurt, München und Stuttgart statt. Sie müssen entscheiden, ob sie die Anklage zulassen und einen Prozess anberaumen.
Am 7. Dezember letzten Jahres verhaftete die Bundesanwaltschaft 25 Frauen und Männer in mehreren Bundesländern, Österreich und Italien. Unter ihnen ist Birgit Marsak-Winkelmann, ehemalige Abgeordnete der Alternative für Deutschland im Bundestag und Soldatin des Kommandos Spezialkräfte der Bundeswehr (KSK). Als einer der Rädelsführer gilt der Unternehmer Heinrich XIII. Prince Royce.
Mit fortschreitender Untersuchung wird der Kreis der Verdächtigen immer größer und erweitert sich weiter. Viele von ihnen wurden festgenommen. Die Angeklagten planten angeblich, das politische System Deutschlands zu stürzen. Sie nehmen den Tod bewusst in Kauf. Die Ermittler erklärten damals, sie hätten die Grundstruktur für ihre eigene nationale Ordnung entwickelt. Als Staatsoberhaupt hätte Heinrich XIII. genau das getan. Prinz Royce sollte Maßnahmen ergreifen.
Der bewaffnete Angriff auf den Bundestag war erfolgreich?
Auch Abteilungen wurden zugewiesen: Für die Rechtspflege soll die ehemalige Richterin Marsak-Winkmann zuständig sein. Das zentrale Gremium der Gruppe ist der „Rat“. Die Übergangsregierung sollte mit den alliierten Siegern des Zweiten Weltkriegs eine neue politische Ordnung für Deutschland aushandeln. „Aus Sicht des Verbandes ist der Hauptansprechpartner für diese Verhandlungen derzeit nur die Russische Föderation.“ Mit „militärischer Gewalt“ solle der demokratische Rechtsstaat auf Gemeinde-, Bezirks- und Gemeindeebene „beseitigt“ werden, hieß es. Nach Angaben der Bundesanwaltschaft seien gezielt Soldaten und Polizisten ins Visier des Putsches geraten. Ein weiterer Plan bestand den Ermittlungen zufolge darin, eine kleine bewaffnete Gruppe gewaltsam in den Bundestag einzudringen.
„Reichsbürger“ sind diejenigen, die die Bundesrepublik und ihre demokratischen Strukturen nicht anerkennen. Nach Angaben des Verfassungsschutzes waren im vergangenen Jahr rund 23.000 Follower vor Ort (2021: 21.000). Mehr als 5 % (ca. 1.250 Personen) sind Rechtsextremisten. Etwa 2.300 „Kaiserbürger“ und „Selbstverwalter“ galten als gewalttätig.
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Quelle: www.ntv.de