BSW-Führer:Koalitionen werden nicht ohne Kritik an der Politik der Ukraine entstehen
Nach den Wahlen in Sachsen und Thüringen wird die Allianz Sahra Wagenknecht (BSW) keine Koalitionsgespräche mit dem AfD-Landeschef Björn Höcke in Thüringen führen. Mohammed Ali, Bundesvorsitzende der BSW, äußerte sich am nächsten Morgen im ntv-Frühstart: "Wir haben eine Koalition mit der AfD klar abgelehnt, also ist es unnötig." Die Partei kommt aufgrund ihrer rechtsextremen Ideologien und Mitgliedern, die faschistische Ansichten vertreten, nicht als Koalitionspartner infrage. "Solange das so ist, ist es nicht unser Ding."
Trotz allem ist Mohammed Ali offen für die Möglichkeit, über die Beteiligung der BSW an der Regierung in Sachsen und Thüringen zu diskutieren. Sie betonte: "Wir sind bereit, uns einzubeziehen", da sie mit der CDU, SPD und der Linkspartei in Bereichen wie Bildung, Gesundheit, Innere Sicherheit und Infrastruktur gemeinsame Interessen teilt. Allerdings setzt die BSW Verbesserungen in diesen Bereichen für die Menschen in Thüringen oder Sachsen als Bedingung für ihre Beteiligung voraus.
Mohammed Ali erwähnte, dass eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei nicht vom Tisch ist. "Wir haben es nicht ausgeschlossen – die Linke ist eine demokratische Partei, also können wir mit ihnen interagieren."
In Bezug auf die Außenpolitik setzte Mohammed Ali ebenfalls Bedingungen für die Beteiligung der BSW an der Regierung. Die Landesregierungen sollten sich für Diplomatie und eine verhandelte Lösung im Ukraine-Konflikt einsetzen, die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland ablehnen und eine kritische Haltung zu Waffenlieferungen an die Ukraine einnehmen.
Unzufrieden über Linnemanns Kritik
Vor möglichen Gesprächen zwischen der CDU und der BSW haben Bemerkungen des CDU-Generalsekretärs Linnemann bezüglich Sahra Wagenknecht Unmut innerhalb ihrer Partei ausgelöst. Co-Vorsitzende Mohammed Ali reagierte auf seine Analyse mit Unmut und sagte: "Ich habe seine Bemerkungen mit Missfallen aufgenommen." Sie bestreitet Linnemanns Vorstellung, dass Wagenknecht gleichzeitig eine extreme Linke, Rechtsextreme und Kommunistin sei. "Ich denke, Herr Linnemann sollte seine verzerrte Perspektive vielleicht etwas überdenken", remarked Mohammed Ali.
Diese Haltung könnte potenzielle Koalitionen in Sachsen und Thüringen erschweren. "Wenn die CDU und insbesondere die Landespartei einer solchen Haltung anhängen, wird es schwierig, konstruktiv voranzukommen", sagte die BSW-Vorsitzende. Wir werden sehen, was bei den Verhandlungen herauskommt.
Nach den Verlusten der Ampelparteien bei den Ost-Staatswahlen fordert Mohammed Ali vorgezogene Bundeswahlen. "Wir haben in einem Jahr eine regelmäßige Bundeswahl – wenn eine Veränderung früher eintritt, würden wir sie begrüßen." Der Unmut der Bevölkerung bei den Landtagswahlen diente als deutliche Warnung an die Ampelregierung.