Biontech eröffnet erste mRNA-Fabrik in Afrika – Baerbock nennt es „Meilenstein“
Afrika war bisher stark auf importierte Impfstoffe angewiesen. Der afrikanische Kontinent hat nur ein Prozent der benötigten Impfstoffe produziert. Nach einer Testphase plant die ruandische Biontech-Fabrik, im nächsten Jahr mit der kommerziellen Produktion des Impfstoffs zu beginnen.
Angesichts der sinkenden Nachfrage nach Corona-Impfstoffen will das Mainzer Unternehmen mit der mRNA-Technologie vor allem Impfstoffe gegen Krankheiten entwickeln, die besonders in Afrika verbreitet sind.
Der Malaria-Impfstoff wird bald in Ruanda hergestellt und befindet sich derzeit in der klinischen Testphase. Impfstoffe gegen Tuberkulose und HIV werden später hinzugefügt, wobei die klinischen Studienphasen im Jahr 2024 beginnen sollen. Der in Ruanda hergestellte Impfstoff soll speziell dem afrikanischen Kontinent zugute kommen.
Der Bau der Produktionsanlage ist auch das Ergebnis der Erfahrungen mit der Corona-Pandemie, als arme Länder im Süden zunächst kaum Zugang zu neuen lebensrettenden mRNA-Impfstoffen hatten.Belbock kritisierte, dass es damals „unmöglich sei, Impfstoffe schnell und gerecht auf der ganzen Welt zu verteilen“.
Bei der Einweihungsfeier lobte der Außenminister die „spektakuläre Geschwindigkeit“ des Fabrikbaus in Ruanda. Im Juni 2022 wurde der Grundstein für die Biontech-Produktionsstätte in Kigali gelegt. Das Pharmaunternehmen hat mobile Laboreinheiten inklusive umgebauter Schiffscontainer zum Bau in afrikanische Länder geliefert. Insgesamt will das Mainzer Unternehmen 150 Millionen Euro in Ruanda investieren.
Bellbock lobte den Geist der internationalen Zusammenarbeit, der das Projekt ermöglicht habe. „Wenn wir über die Vertiefung der politischen Spaltungen in der Welt sprechen, zeigen wir, was durch die Zusammenarbeit zwischen Europa und Afrika erreicht werden kann“, sagte sie in Kigali und verwies auf die Investitionsoffensive Global Gateway der EU. Rund 1,2 Milliarden Euro werden in die Impfstoffproduktion in Ruanda, Ghana, Südafrika und Nigeria investiert, die Hälfte davon wird von Deutschland finanziert.
An der Eröffnung des Werks in Kigali nahmen auch die Biontech-Gründer Ugur Sahin und Özlem Türeci sowie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sowie die Präsidenten von Ruanda, Senegal und Ghana teil.
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Quelle: www.stern.de