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Betrug in China: Lemke kündigt Stopp von Klimaprojekten an

In der Affäre um möglichen Betrug bei Klimaprojekten in China hat Umweltministerin Lemke zugesichert, dass die Aktivitäten zum 1. Juli eingestellt wurden. Dennoch übt die CDU/CSU scharfe Kritik.

Bundesumweltministerin Lemke kündigt sofortigen Stopp von Klimaschutzprojekten an
Bundesumweltministerin Lemke kündigt sofortigen Stopp von Klimaschutzprojekten an
  1. Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) kündigte eine sofortige Einstellung der betroffenen Maßnahmen in Bezug auf die Angelegenheit der Betrugsvorwürfe in klimaschutzrechtlichen Projekten in China an. Es handelt sich möglicherweise um "schwerwiegende umweltstrafrechtliche Vorfälle," sagte Lemke im Bundestag. "Ich nehme diese Anschuldigungen sehr ernst. Wir haben Anlaß zu glauben, dass es sich um Betrugversuche, ein Betrugskartell handelt." Das System wurde am 1. Juli gestoppt. Seither ist es den deutschen Mineralölunternehmen nicht möglich, neue Projekte in dem verdächtigen System anzumelden.
  2. Lemke sieht "erschütterte Vertrauens"

Verdacht auf Umweltkriminalität - Betrug in China: Lemke kündigt Stopp von Klimaprojekten an

Die Hintergründe sind, dass deutsche Unternehmen möglicherweise mehrere klimaschutzfinanzielle Beiträge angemeldet haben, die nicht bestanden hätten - weil einige Projekte in China möglicherweise nicht existiert hätten. "Es ist klar, dass das Vertrauen getrübt wurde, und deshalb müssen diese Anschuldigungen konsequent bearbeitet werden," betonte Lemke.

Die Umweltbundesagentur untersucht alle Hinweise auf mutmaßlichen Betrug, versicherte der Minister. "Konsequente Klärung wird verfolgt." Es war ein Fehler der vorhergehenden Regierung, dieses betrugsbehaftete System in der Anfangsphase eingeführt zu haben, sagte Lemke im Umweltausschuss des Bundestags. Dort musste die Ministerin Fragen zum verdächtigen Verlaufs der Angelegenheit beantworten. Scharfe Kritik an der Behandlung der mutmaßlichen Betrugsfälle kam von der Union.

Diese Möglichkeiten wurden durch ein Mechanismus ermöglicht, das es Mineralölunternehmen in Deutschland ermöglicht, ihre treibhausgasige Zielvorgabe durch klimaschutzrechtliche Projekte in China zu verbessern. In diesem System können Unternehmen ihre treibhausgasige Bilanz verbessern, indem sie im Ölsektor CO2-Einsparungen innerhalb der Lieferkette realisieren - auch im Ausland.

Unternehmen können somit Finanzierungsprojekte finanzieren, in denen Emissionen reduziert werden, und entsprechende Zertifikate für ihre klimabalanzenmäßige Bilanz in Deutschland erhalten. Diese "Emissionsreduzierung aufsteigend"-Projekte (UER) werden dann gegenüber dem treibhausgasreduzierenden Ziel im Verkehrswesen abgeglichen. Genehmigt werden die Projekte, für die alle neuen Anträge nun gestoppt sind, durch die Umweltbundesagentur, eine untergeordnete Behörde des Umweltministeriums.

40 von 69 Projekten unter Verdacht

Lemke erklärte im Umweltausschuss, dass von den insgesamt 69 Projekten in China derzeit 40 besonderes Aufsehen wegen Verdachts auf Betrug erregen. Ein Antrag wurde auch dem Berliner Staatsanwaltsamt gestellt. Zwei der Projekte werden "aufgrund von Verstößen" aberkannt, sagte Lemke weiter. Die Umweltbundesagentur prüft derzeit alle Projekte in China sowie zehn weitere. Laut Aussagen von Ingrid Hanhoff, Abteilungsleiterin im Umweltministerium, handelt es sich auch um Projekte in Nicaragua, Usbekistan und Aserbaidschan. Hanhoff betonte in Antwort auf Fragen der AfD im Ausschuss, dass in allen Entwicklungen deutschen Fahrern und Fahrern kein Schaden zugefügt wurde. Allerdings war umwelt- und klimaschutzrechtlich erheblicher Schaden entstanden.

Die Umweltpolitik-Sprecherin der Fraktion der Union, Anja Weisgerber, sprach von einer "Fehlkontrolle", für die Lemke verantwortlich sei. "Die Ministerin trägt die politische Verantwortung und kommt zunehmend unter Druck", sagte Weisgerber nach dem Ausschusssitzung. Lemke habe viele Fragen offen gelassen. "Die Minister muss sich mit der Frage stellen, wie solch eine große Anzahl offensichtlicher Fehler jahrelang unbemerkt geblieben sein könnten." Zusätzlich war es unverständlich, warum die Maßnahmen erst mit Wirkung vom 1. Juli eingestellt wurden.

Lemke sah die Verantwortung jedoch mit der vorhergehenden Koalitionsregierung aus Union und SPD. Bezüglich der Aufräumplanung erklärte Lemke, dass das UBA erst am Ende des letzten Jahres einen Fall melden musste. Dies war "unscharf". Allerdings waren die Hinweise auf möglichen Betrug in der zweiten Hälfte des Jahres deutlicher geworden, sagte die Ministerin. Lemke gab zu, dass die Kontrolle nicht auf allen Ebenen funktioniert hatte.

Diese Schwäche wurde auch von UBA-Chef Dirk Messner in einem Interview mit "Welt am Sonntag" betont. Er erklärte, dass die China-Projekte auf dem Präsenzort von seiner Behörde nicht überprüft wurden, sondern von Zertifizierungsgesellschaften. "Das Überwachungsmechanismus beruht auf der Vertrauenswürdigkeit der Zertifizierer und Prüfer", sagte der UBA-Chef. Das UBA erreiche "die Grenzen der Nachweisbarkeit" in diesem Bereich.

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