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Berichte deuten darauf hin, dass Björn Höckes Fahrzeug mit einer Demonstration der Opposition kollidierte.

Wegen umfangreicher Proteste wurde der geplante Auftritt des AfD-Landeschefs Björn Höcke in Jena abgesagt. Es wird berichtet, dass Höckes Fahrzeug in eine Demonstration auf dem Veranstaltungsgelände gefahren sei.

- Berichte deuten darauf hin, dass Björn Höckes Fahrzeug mit einer Demonstration der Opposition kollidierte.

Während einer Demonstration gegen den Thüringens AfD-Chef Björn Höcke kam es zu einem Vorfall. Mehrere Personen hätten Der Spiegel zufolge berichtet, dass ein Fahrzeug, möglicherweise mit Höcke an Bord, absichtlich in eine genehmigte Protestaktion gefahren sei, um sie zu durchbrechen. Zum Glück wurden keine Verletzungen gemeldet.

Demonstration gegen Björn Höcke in Jena: Auto fährt in Menschenmenge

Höcke sollte am Dienstag als Panellist an einem Bürgerdialog teilnehmen, zusammen mit zwei AfD-Kandidaten für die Jenaer Wahlen. Vor dem Ereignis versammelten sich Hunderte von Protestierenden, mit mehreren Protesten und individuellen Sit-ins in der Nähe des LISA-Nachbarschaftszentrums im Stadtteil Lobeda, um Höckes Eintritt zu behindern. Zunächst räumten die Polizei die Blockaden gewaltfrei.

Obwohl mit 1.000 Protestierenden gerechnet wurde, kamen fast doppelt so viele, um gegen den rechtsextremen AfD-Chef zu protestieren. Der Vorfall soll stattgefunden haben, als die Sicherheitskräfte versuchten, Höcke durch einen Seiteneingang in das Nachbarschaftszentrum zu begleiten.

Der Juso-Vorsitzende Philipp Tuermer, der den mutmaßlichen Vorfall miterlebte, sagte Der Spiegel: "Ich war auf dem Gelände der genehmigten Demonstration, als das Auto mit Höcke drin plötzlich aus einer Seitenstraße direkt auf die Menge zuraste. Protestierende mussten schnell ausweichen, einige wurden sogar von dem SUV gestreift. Das Auto pflügte durch die Demonstration!"

Jenaer Polizei schweigt zu dem Vorfall

Mehrere Zeugen bestätigten Tuermers Darstellung gegenüber Der Spiegel. Laut ihm versuchten Höckes Bodyguards zunächst gewaltsam, sich durch die Menge zu zwängen, wobei angeblich einige Polizeibeamte halfen, indem sie Protestierende beiseite zogen. "Als das nicht funktionierte, begleiteten sie ihn zurück zum Auto und fuhren davon - im Stil eines Actionfilms", sagte Tuermer.

Das Polizeipräsidium Jena wollte sich zu dem von den Zeugen beschriebenen Ablauf nicht äußern. Sie gaben an, von einem Auto, das in die Menge fuhr, nichts zu wissen. Höckes Begleitung habe die Barrikade gesehen und sei umgekehrt, sagte ein Polizeisprecher. Allerdings zeigten Fotos und Videos, die kurz nach dem Vorfall aufgenommen wurden, Höckes Auto unter den Protestierenden und die harte Behandlung der Demonstranten durch die Polizei, obwohl die Demonstration legal genehmigt war.

"Die Polizei wirkte überfordert und reagierte unangemessen in dieser Situation. Der Sicherheitsplan ist gescheitert", schloss Tuermer.

Protestierende verhindern Höckes Auftritt

Laut Polizeibericht wurden während der Proteste 12 Straftaten und eine Ordnungswidrigkeit registriert. Die genaue Anzahl und Art der Verletzungen bleibt unbekannt. Höckes Auftritt fand nach den Protesten nicht statt.

"Die Teilnahme von Herrn MdL Höcke musste überraschend aufgrund der großen Menschenmenge und der chaotischen Situation vor Ort abgesagt werden", teilte die Polizei in einer Pressemitteilung mit.

Der Spiegel versuchte, Björn Höcke für eine Stellungnahme zu erreichen, erhielt jedoch keine Antwort.

Höcke wird als AfD-Spitzenkandidat bei der Thüringer Landtagswahl am 1. September antreten. Nach Umfragen ist die AfD, die vom Verfassungsschutz als rechtsextremistische Partei eingestuft wird, derzeit die stärkste politische Kraft im Land.

Der AfD-Chef Björn Höcke war zu einem Bürgerdialog in Jena erwartet worden, doch Proteste gegen seinen Auftritt führten zu einer großen Menschenmenge, die seinen Eintritt behindern wollte. Während des Vorfalls berichteten mehrere Zeugen, dass Höckes Fahrzeug absichtlich in die Protestmenge gefahren sei und Protestierende schnell ausweichen mussten. Das Polizeipräsidium Jena bestritt jedoch Kenntnis von einem solchen Vorfall.

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