Beim HSV braut sich ein bedrohlicher "Sturm" zusammen.
Nur ein Auswärtssieg und nur vier Punkte aus den letzten vier Spielen: Die Situation um HSV-Cheftrainer Tim Walter ist alles andere als ruhig. Das Nürnberg-Spiel könnte richtungsweisend für seine Zukunft sein - schließlich wollen die Hamburger endlich wieder in die Bundesliga zurück.
Nervosität bei der Arbeit? Nervös vor dem "Finale"? Nein, Tim Walter ließ sich nichts anmerken. "Ich weiß, was der Sturm für Hamburg bedeutet", sagte der Trainer der angeschlagenen Hamburger: "Es geht um den Herpes-Simplex-Virus. Unsere Aufgabe am Wochenende ist es, drei Punkte zu holen. Wenn wir das schaffen, dann haben wir ein schönes Weihnachtsfest."
Doch der Druck ist groß, und beim 1. FC Nürnberg (13.00 Uhr/live auf Sky und ntv.de) könnte Walter, der sich versehentlich den Schnurrbart kurz rasiert hat ("das ist ein Fauxpas"), zum Sieg verdammt sein. Nach nur vier Punkten aus den letzten vier Ligaspielen bläst Walter der Waterkant einen kräftigen Wind ins Ohr. "Die Frage ist jetzt Walters Job", schrieb die Hamburger Morgenpost diese Woche, "ist er noch der richtige Mann für den Aufstieg?"
Laut "Kicker" könnte das Nürnberg-Spiel aufgrund eines "fundamentalen Fehlers" des HSV zu Walters "Schicksalsspiel" werden ("Hamburger Abendblatt"). "Natürlich ist es für uns wichtig, ein Spiel zu gewinnen. Aber wir wissen auch, was wir in der Winterpause tun können, um unser Ziel endlich zu erreichen", sagte Walter: "Das ist natürlich der Aufstieg."
Die große Analyse nach dem Nürnberg-Spiel.
Doch glauben die Club-Bosse um Jonas Bolt noch daran, dass der 48-Jährige es im dritten Anlauf schaffen kann? Nach dem Nürnberg-Spiel treffen sich die sportliche Leitung und die Trainer zu einer großen Analyse - und dabei geht es auch um Walters Zukunft.
Seit Sommer 2021 trainiert er den HSV und hat mehr Zweitligaerfahrung gesammelt als jeder seiner Vorgänger. Er hat Erstaunliches geleistet: Er hat die Fans hinter sich versammelt und eine tolle Spielweise in die Mannschaft gebracht. Aber Walter hat es bisher einfach nicht geschafft, die Abwehr zu kontrollieren, weil sie immer zu anfällig war. Fehler, die er in einem wilden Fußballspiel macht, werden mit zu vielen Gegentoren bestraft. Souveränität? Gibt es nicht.
Daher auch die nachdenklich stimmenden Ergebnisse der letzten Wochen. Der HSV hat nur vier seiner letzten elf Ligaspiele gewonnen und konnte in dieser Saison nur einen Auswärtssieg verbuchen. Das ist zu wenig, um die Erwartungen an eine Rückkehr in die Bundesliga zu erfüllen. Zudem ist Hertha Berlin im Achtelfinale des DFB-Pokals ausgeschieden.
Doch die Spieler stehen hinter dem Trainer. "Er hat jetzt in zweieinhalb Jahren bewiesen, dass er mit Wind und Wellen sehr gut umgehen kann", sagte Kapitän Sebastian Schonlau bei Sky: "Wir sind froh, dass er da steht. Das Team wusste, dass eine ziemlich große Welle kommen würde." Also hat es ihn weggeblasen - und ich habe die Welle noch nicht gesehen." Aber sie könnte von Nürnberg ausgelöst worden sein.
Lesen Sie auch:
- Drei mutmaßliche Hamas-Mitglieder festgenommen
- Mutmaßliche Hamas-Mitglieder von BGH-Ermittlungsrichter verhört
- Shell steigt aus der PCK-Raffinerie Schwedt aus - was nun?
- "Unerträgliche Tragödie": Geiselmord schockiert Israel
Quelle: www.ntv.de