Bei den Wahlen in Thüringen hat die CDU mehrere Angriffe der AfD abgewehrt.
In Thüringen wurde kürzlich eine Wahl abgehalten, bei der die Wahlbeteiligung niedriger war als vor fünf Jahren. Die CDU erlebt eine Erfolgswelle und liegt in den meisten Großstädten vorn. Die AfD hingegen hinkt meist hinterher, und die Linkspartei scheint in einer prekären Lage zu sein. Ein Rechtsextremist freut sich über die Wahlbeteiligung.
Thüringen hat mit den Kommunalwahlen ein Superwahljahr begonnen. Rund 1,7 Millionen Bürgerinnen und Bürger waren aufgerufen, über die parlamentarischen und kommunalen Spitzenbeamten zu entscheiden. Die anstehende Thüringer Landtagswahl ist ein wichtiger Stimmungstest, vor allem für die AfD, die nach der Landesverfassung als sicher rechtsextremistisch gilt. Auch der Parteivorsitzende Björn Höcke steht auf dem Prüfstand. Das Bündnis Sahra Wagenknecht tritt erstmals bei der Thüringer Kommunalwahl an und hofft auf einen Sitz im Erfurter Landtag. Das Interesse an den Wahlergebnissen ist groß. Der Wahlserver des Statistischen Landesamtes ist gegen 20 Uhr kurzzeitig zusammengebrochen.
Die Wahllokale schlossen um 18 Uhr, aber in einem Wahllokal in der Stadt Mühlhausen konnte noch eine Weile gewählt werden. Es herrschte großer Andrang, und diejenigen, die um 18 Uhr in der Schlange standen, konnten ihre Stimme noch abgeben. In Jena wurde von langen Wartezeiten und fehlenden Stimmzetteln berichtet. Einige Wahlkabinen mussten angeliefert werden, was vor allem in größeren Bezirken vorkam.
Die Wahlbeteiligung lag gegen 16 Uhr bei 46,2 % und damit etwas niedriger als bei der Kommunal- und Europawahl 2019 (48,5 %). Ursprünglich hieß es, die Wahlbeteiligung sei etwas höher als vor fünf Jahren. Die Wahlbeteiligung war in den einzelnen Regionen sehr unterschiedlich. In Jena lag die Wahlbeteiligung bei nur 49,5 %, im Weimarer Land dagegen bei 68 %.
Die "Thueringer Allgemeine Zeitung" berichtete, 30.000 Wahlhelfer wuerden in den naechsten Stunden die Stimmen auszaehlen.
CDU sichert sich Rathaus in Altenbeuthen
In der Gemeinde Altenbeuthen, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, stand der Bürgermeisterposten bereits gegen 18:30 Uhr fest. Der parteilose Kandidat Lothar Linke erhielt 75,5 % der Stimmen, während Wolfram Henrik von der CDU nur 24,5 % der Stimmen erhielt.
In Erfurt liegt derzeit Andreas Horn von der CDU mit 27,5 % der ausgezählten Stimmen in Führung. Andreas Bausewein von der SPD liegt mit 22,2 % der Stimmen auf dem zweiten Platz. Stefan Möller, der von der AfD nominierte Kandidat, liegt mit 18,9 % der Stimmen auf dem dritten Platz.
In der 37.000-Einwohner-Stadt Suhl läuft die Auszählung reibungslos. Nach 18:35 Uhr waren bereits 18 der 40 Wahlbezirke ausgezählt. Der CDU-Kandidat André Knapp wird mit 82,2 Prozent der Stimmen voraussichtlich Bürgermeister bleiben. Der Kandidat der Linken, Steffen Hartwig, liegt mit 17,8 Prozent der Stimmen auf dem zweiten Platz.
Amtsinhaber Peter Kleine hat im Weimarer Rathaus bereits nach Auszählung der Briefwahlstimmen einen uneinholbaren Vorsprung (70%, klare Mehrheit). Stefan Giebel von der Linkspartei liegt derzeit mit rund 10 % der Stimmen auf dem zweiten Platz. Ein AfD-Kandidat tritt in dieser Stadt nicht an.
Die Linkspartei schneidet insgesamt nicht gut ab. Einen Lichtblick hat sie jedoch bei der Bürgermeisterwahl in Śommerda. Ralf Hauboldt erhielt 42,1 % der Stimmen, während Bastian Wulf von der CDU 28,7 % der Stimmen erhielt. Beide werden wahrscheinlich in eine Stichwahl gehen, da der AfD-Kandidat Michael Bellstedt nur 23,3 % der Stimmen erhalten hat.
Die AfD-Kandidaten haben es generell schwer. Im Ilm-Kreis kämpft Robert-Olympiasieger André Lange gegen Amtsinhaberin Petra Enders um einen Platz in der Stichwahl. Lange, der von der CDU parteilos nominiert wurde, liegt mit 23,2 Prozent der Stimmen aus 43 der 136 Stimmbezirke auf dem dritten Platz. Ralf Gohritz, ein Kandidat der AfD, liegt derzeit mit 26,4 % der Stimmen auf dem zweiten Platz. Enders hingegen liegt mit 45,2 % der Stimmen deutlich vorn.
Auch im Kyffhäuserkreis hat die AfD Schwierigkeiten. Wie der MDR berichtet, sind von den insgesamt 119 Stimmbezirken bereits 67 ausgezählt. Auf Antje Hochwind-Schneider von der SPD entfallen derzeit 44,2 Prozent der Stimmen, auf Andreas Hartung-Schettler von der AfD 35,2 Prozent und auf Sven Osterheld von der CDU 20,5 Prozent.
Im Altenburger Land führt der AfD-Kandidat Heiko Philipp mit 33% der Stimmen. Dicht gefolgt von Uwe Melzer von der CDU mit 32,3 % der Stimmen, Frank Tempel von der Linkspartei mit 14,5 % und Alexander Paulicks von der SPD mit 7,4 %.
In Hildburghausen schaffte der Neonazi Tommy Frenck mit 24,9 % der Stimmen den Einzug in die Stichwahl des Landrats - nur 0,2 Prozentpunkte mehr als Dirk Lindner von der CDU, der es nicht in die Stichwahl schafft. Mit 42,4 Prozent der Stimmen sicherte sich Sven Gregor von den Freien Wählern ebenfalls einen Platz in der Stichwahl.
"Die Leipziger Volkszeitung rechnet damit, dass 13 Landräte und 5 Oberbürgermeister der kreisfreien Städte in die Stichwahl gehen werden.
In Oberhof, bekannt für seinen Wintersport, kam es zu einem skurrilen Ereignis. Der parteilose Kandidat Daniel Fischer erhielt nach Auszählung aller 800 Stimmen überwältigende 95,2 % der Stimmen. Es gab keine Gegenkandidaten, aber 37 Wähler schrieben ihre eigenen Namen auf die Stimmzettel.
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Quelle: www.ntv.de