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Baugenehmigungen im ersten Halbjahr stark zurückgegangen

Baugenehmigungen im ersten Halbjahr stark zurückgegangen

Höhe Materialkosten und anspruchsvolle Finanzierungsoptionen hindern viele potenzielle Hauskäufer und Investoren weiterhin. Die Anzahl der Baugenehmigungen sinkt weiterhin, und die Ziele der Regierung werden deutlich verfehlt.

Die Genehmigungen für den Bau von Wohnungen sind in der ersten Hälfte des Jahres stark gesunken. Sie sind um 21,1 Prozent von Januar bis Juni im Vergleich zum Vorjahr gesunken, oder um 28.500 auf 106.700, wie das Statistische Bundesamt meldet. Der Trend zeigte weiterhin eine klare Abwärtstendenz: Alleine im Juni gab es einen Rückgang von 19,0 Prozent auf 17.600 Wohnungen. Im Vergleich zu Juni 2022 war das sogar 42,1 Prozent weniger. Hohe Finanzierungs- und Baukosten werden als Gründe für den negativen Trend genannt. Branchenverbände klagen auch über übermäßige Bürokratie.

"Das aktuelle Niveau der Baugenehmigungen entspricht nur etwas mehr als 200.000 neu gebauten Wohnungen pro Jahr", sagte Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomik und Konjunkturforschung (IMK). "Das bedeutet, dass der deutsche Wohnungsmarkt weiterhin kämpfen wird." Die Bundesregierung strebt 400.000 Einheiten pro Jahr an.

Der Rückgang der Baugenehmigungen für neue Einfamilienhäuser war besonders stark in den ersten sechs Monaten des Jahres: Hier gab es einen Einbruch von 30,9 Prozent auf 18.600. Für Doppelhaushälften wurde ein Rückgang von 14,9 Prozent auf 6.600 gemeldet. Auch die Anzahl der Baugenehmigungen für Mehrfamilienhäuser, die häufigste Gebäudebauart, sank deutlich: Hier ging es um 20,8 Prozent auf 57.300 Wohnungen zurück.

Die Aussichten auf eine Wende in der zweiten Jahreshälfte sind nicht besonders gut. Laut einer neuen Umfrage des Münchner IFO-Instituts haben mehr als die Hälfte der Bauunternehmen in Juli einen Auftragsrückgang in der Wohnungsbau berichtet. Insgesamt waren das 51,3 Prozent, nach 50,2 Prozent im Juni. "Was heute nicht bestellt wird, kann morgen nicht gebaut werden", kommentierte Klaus Wohlrabe, Leiter der IFO-Umfragen, die Entwicklung. "Das spiegelt sich auch in den Prognosen für die Anzahl der neu gebauten Wohngebäude wider."

Das Statistische Bundesamt meldete einen Rückgang von 21,1 Prozent bei der Genehmigung von Baugenehmigungen für Wohnungen von Januar bis Juni 2023 im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr. Trotz dieser niedrigen Zahlen sagte Sebastian Dullien vom Institut für Makroökonomik und Konjunkturforschung, dass der deutsche Wohnungsmarkt weiterhin kämpfen wird, da das Ziel der Bundesregierung von 400.000 Einheiten pro Jahr weiterhin deutlich verfehlt wird.

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