Bauern protestieren gegen „Ampel“-Sparplan – Özdemir: „Ich werde kämpfen“
Minister Özdemir wiederholte seine Kritik an der Ampel-Entscheidung bei der Kundgebung am Brandenburger Tor. „Ich arbeite im Kabinett, um sicherzustellen, dass dies nicht zu schwierig wird“, sagte er. Der Landwirtschaftsminister sagte, die Branche sei bereits überlastet und Bedenken hinsichtlich ihrer Existenz machten sich breit.
Özdemirs Rede wurde immer wieder durch laute Pfiffe, Buhrufe und Kuhglocken von Demonstranten unterbrochen, die immer wieder Parolen skandierten, die Neuwahlen forderten. Bauernpräsident Rukwied fordert die Ampel-Allianz auf, ihre Politik zu ändern. Wenn er nicht kommt, wird es Zeit für einen Regierungswechsel. Er warf Finanzminister Christian Lindner (FDP) vor, „sein Versprechen gebrochen zu haben“, die Steuern nicht zu erhöhen.
Der geplante Wegfall der Land- und Forstmaschinenförderung sowie der Kfz-Steuerbefreiung ist Teil der Haushaltskonsolidierung des Bundes nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Deutsche Bauernverbände riefen kurzfristig zu Demonstrationen auf. Präsident Ruquid hat mit weiteren Protesten im ganzen Land gedroht, falls die Regierung ihre Pläne umsetzt. Wenn die Entscheidung nicht rückgängig gemacht wird, ist den Landwirten ein „heißer Januar“ garantiert.
Die ersten Demonstrationsteilnehmer kamen am Sonntagabend auf Traktoren in Berlin an, weitere kamen in der Nacht und am Montagmorgen an. Nach Angaben der Polizei waren zum Höhepunkt bis zu 6.600 Menschen anwesend – am 17. Juni waren somit bis zu 1.700 Traktoren auf den Straßen unterwegs. Nach Angaben des Bauernverbandes waren 3.000 Traktoren und 8.000 bis 10.000 Teilnehmer anwesend.
Regierungssprecher Steffen Hebestreit sagte, die Einsparungen und Kürzungen in verschiedenen Sektoren, darunter auch in der Landwirtschaft, seien „schmerzhaft“. Daher könne er den Protest der Bauern verstehen. Es gibt jedoch einen Kompromiss. Herbestreit sagte, wenn es weniger Geld gebe, werde es immer bestimmte Gruppen treffen.
Die Umweltgruppe Greenpeace unterstützt das „Ampel“-System. Der Agrarexperte Martin Hofstetter sagt, die staatliche Senkung der Preise für Agrardiesel sei kostspielig und klimaschädlich und sollte aufgegeben werden. „Angesichts der milliardenschweren Agrarsubventionen ist der geplante Abbau der Dieselsubventionen durchaus vertretbar.“
Die CDU stellte sich jedoch auf die Seite der Demonstranten. „Die Wut der Landwirte ist völlig verständlich“, sagte Generalsekretär Carsten Linnemann der Rheinischen Post. Ampel: Die Haltung der Regierung gegenüber Landwirten ist „respektlos“. Linnemann sagte, anderen Betrieben drohte bei einer Kürzung des Agrardiesels die „letztendliche Ausrottung“ und forderte: „Sie müssen zurückgenommen werden.“
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Quelle: www.stern.de