Auch Deutschland könnte im nächsten Jahr in eine Rezession geraten
Das arbeitgebernahe Institut für Wirtschaftsforschung in Deutschland (IW) geht davon aus, dass Deutschland im nächsten Jahr erneut in die Rezession abrutschen wird. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde im Jahr 2024 um „fast einen halben Prozentpunkt“ sinken, heißt es in den am Mittwoch veröffentlichten aktuellen Wirtschaftsprognosen. Das IW erwartet für dieses Jahr einen Rückgang um 0,5 %.
„2024 könnte tatsächlich das Jahr der wirtschaftlichen Erholung in Deutschland werden“, sagte das IW. Doch die Gesamtlage bleibe weiterhin schlecht. Der wochenlange Streit um den Bundeshaushalt hat vor allem den Unternehmen zu schaffen gemacht, viele haben Investitionsentscheidungen verzögert.
Darüber hinaus bleibt die geopolitische Unsicherheit bestehen – der Welthandel wird im Jahr 2024 voraussichtlich nur um 1 % wachsen. Deutschlands exportorientierte Wirtschaft leidet.
Das IW geht davon aus, dass die Branche bis 2024 im vierten Jahr in Folge stagnieren wird. In den letzten zwei Jahren erhielten die Unternehmen weniger Bestellungen aus dem Ausland, sodass viele Unternehmen ihre Investitionen reduzierten.
Aufgrund der hohen Bauraten und -kosten liegt die Bautätigkeit in diesem Jahr unter dem Niveau von 2019. Auch im Baujahr 2024 rechnen die IW-Forscher mit einer schwachen Konjunkturentwicklung, da sie nicht mit sinkenden Zinsen rechnen.
In der Dienstleistungswirtschaft hingegen „geht es langsam besser“, sagte das IW. Da die Inflation im Jahr 2024 nicht mehr über 3 % liegen wird, haben die privaten Haushalte etwas mehr Geld in der Tasche.
Modellrechnungen des IW zufolge wird die Arbeitslosenquote voraussichtlich auf 6 % steigen.
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Quelle: www.ntv.de