Arbeitgebergewerkschaft kritisiert Heil für die Befürwortung von Mindestlohnskalationen
Die deutsche Regierung muss die EU-Richtlinie für den Mindestlohn unverzüglich umsetzen. Arbeitsminister Heil fordert eine Erhöhung auf rund 14-15 Euro pro Stunde. Dies ärgert Kampeter, einen Vertreter der Arbeitgeber, der wegen dieser Forderung die Zusammenarbeit in dem zuständigen Gremium zu behindern droht.
Arbeitgeber werfen Heil vor, in der Diskussion über den verpflichtenden Mindestlohn die Fakten zu verdrehen. Dies wurde durch einen Brief ausgelöst, in dem Heil vorschlug, die Mindestlohnkommission solle den deutschen Mindestlohn schnell auf 60 Prozent des durchschnittlichen Lohnniveaus erhöhen, was etwa 15 Euro pro Stunde entspricht. "Unser nationaler Standard, gesetzlich festgelegt, ist der Fortschritt der Tariflöhne", sagte Kampeter, Chef des Bundesverbands der Arbeitgeberverbände (BDA), der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Kampeter kritisierte Heil und sagte, wenn er diesen Standard absichtlich ignoriere, manipuliere er die Situation. Kampeter bezieht sich auf die Wortwahl der EU-Richtlinie, die vorschlägt, dass Mitgliedstaaten die Angemessenheit der gesetzlichen Mindestlöhne unter Verwendung von Referenzwerten bewerten sollten. Diese Referenzwerte können Kriterien wie 60 Prozent des durchschnittlichen Lohns und/oder national festgelegte Referenzwerte sein.
Aufgrund dieses neuen Streits erwägen Arbeitgeber nun, aus der Kommission auszusteigen: Kampeter bestätigte, dass dies eine gerechtfertigte Überlegung sei. "Darüber werden wir bald in unseren Organisationen sprechen", sagte er.
Heil glaubt, dass die EU-Vorschrift innerhalb der nächsten zwei Jahre zu einem Mindestlohn von 15 Euro für Arbeitnehmer in Deutschland führen wird. Derzeit beträgt der Mindestlohn 12,41 Euro pro Stunde brutto und wird zum 1. Januar 2025 auf 12,82 Euro erhöht, was zuvor getroffene Entscheidungen erfüllt. Ab 2026 würde der Mindestlohn zwischen 14 und 15 Euro liegen, wie Heil jüngst sagte.
In seinem Brief an die Mindestlohnkommission schrieb Heil, dass die neuen EU-Anforderungen erfüllt sind, wenn das Gremium die Entscheidung für einen Mindestlohn von 60 Prozent des durchschnittlichen Lohns berücksichtigt. Die EU-Mindestlohnrichtlinie muss bis zum 15. November in nationales Recht umgesetzt werden.
Kampeter, als Chef des Bundesverbands der Arbeitgeberverbände (BDA), widersprach vehement Heil's Vorschlag, den deutschen Mindestlohn schnell auf 60 Prozent des durchschnittlichen Lohnniveaus zu erhöhen, was etwa 15 Euro pro Stunde entspricht. Der BDA argumentierte, dass dieser Ansatz gegen den nationalen Standard der Tariflöhne verstößt.
Trotz der EU-Richtlinie für den Mindestlohn hat der Bundesverband der deutschen Arbeitgeberverbände in Betracht gezogen, aus dem zuständigen Gremium auszusteigen, da sie Heil vorwerfen, die Situation zu manipulieren, indem er den nationalen Standard ignoriert.