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Anwerbung von Wanderarbeitnehmern mit der neuesten Opportunity Card

Potenzieller Arbeitskräftemangel in Deutschland könnte mit Millionen von offenen Stellen zunehmen; die Behörden wollen die Einwanderung von Arbeitskräften in das Land beschleunigen, da die nächsten Maßnahmen bereits umgesetzt werden.

Ziel der Reise von Nancy Faeser (SPD, Mitte) und Hubertus Heil (SPD, 2.v.r.) nach Kanada war es,...
Ziel der Reise von Nancy Faeser (SPD, Mitte) und Hubertus Heil (SPD, 2.v.r.) nach Kanada war es, Methoden zur Gewinnung ausländischer Fachkräfte zu diskutieren.

Anfragen und Antworten - Anwerbung von Wanderarbeitnehmern mit der neuesten Opportunity Card

In verschiedenen Branchen in Deutschland ist seit langem eine starke Abhängigkeit von Personen mit ausländischem Hintergrund bestehen. Letztjahr stieg die Anzahl von Wohnberechtigungen für ausländische Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Ländern um 68.000 auf 419.000 an.

Trotzdem wächst der Fachkräftemangel weiter. Die deutsche Regierung will die Rekrutierung ausländischer Talente beschleunigen, um dem Erfolg von Ländern wie Kanada, Neuseeland und Australien zu entsprechen. Heute tritt die dritte Stufe des Gesetzes über qualifizierte Zuwanderung in Kraft, das folgende Details enthält:

Wie viele qualifizierte Arbeitskräfte fehlen in Deutschland?

Es wird eine Bedarfsergänzung von etwa 7 Millionen qualifizierten Arbeitskräften bis 2035 aufgrund des alternierenden Bevölkerungsalters geben, behauptet Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Der Mangel ist insbesondere in Bereichen wie Pflege und der Lebensmittelindustrie ausgeprägt. IT-Fachkräfte fehlen nicht nur in privaten Unternehmen, sondern auch in öffentlichen Einrichtungen. Laut Bundesagentur für Arbeit wurden im März nur 707.000 Arbeitsplätze gemeldet - ein Rückgang von 70.000 im Vergleich zum Vorjahr.

Was ist ab dem 1. Juni neu?

Die Möglichkeitskarte des Gesetzes über qualifizierte Zuwanderung, das letztes Jahr eingeführt wurde, wird nun in Kraft treten. Diese Maßnahme richtet sich an Personen aus Nicht-EU-Ländern und soll die Einwanderung von qualifizierten Arbeitskräften in Deutschland vereinfachen. Ein Arbeitsvertrag mit einem deutschen Arbeitgeber ist nicht erforderlich.

Außerdem gibt es Pläne, die Arbeitsmöglichkeiten für Arbeitskräfte aus den westbalkanischen Staaten zu erweitern. Dadurch könnten auch unqualifizierte Arbeitskräfte profitieren. Allerdings müssen Anwender bereits einen Arbeitsvertrag in Deutschland besitzen, um unter dem Westbalkan-Regelwerk in Deutschland einreisen zu können.

Wie funktioniert die Möglichkeitskarte?

Die Möglichkeitskarte konzentriert sich auf Sprachkenntnisse, Qualifikationen und berufliche Erfahrungen, um motivierte und kompetente Personen nach Deutschland zu locken. Die Voraussetzungen umfassen mindestens zwei Jahre Berufsausbildung oder einen akademischen Abschluss aus dem Herkunftsland, sowie Kenntnisse in Deutsch oder Englisch. Mit der Karte können Nicht-EU-Bürger nach Deutschland kommen und ein Jahr Zeit haben, eine dauerhafte Beschäftigung zu sichern. Eine einmalige Verlängerung von zwei Jahren ist unter bestimmten Bedingungen möglich.

Was hat sich an der Westbalkan-Regelung geändert?

Diese Regelung wird es nun einfacher machen, Bürger aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Nordmazedonien, Montenegro und Serbien auf den deutschen Arbeitsmarkt zuzulassen. Bisher hat die Bundesagentur für Arbeit jährlich 25.000 Zulassungen für Arbeitskräfte aus diesen Ländern, die einen Arbeitsvertrag haben, ausgestellt. Diese Quote wird auf 50.000 erhöht.

Gibt es noch ein Gesetz über qualifizierte Zuwanderung?

Deutschland hat im März 2020 das Gesetz über qualifizierte Zuwanderung verabschiedet, um qualifizierte Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Ländern anzulocken. Wegen der Reisebeschränkungen während der COVID-19-Pandemie und der bürokratischen Herausforderungen war das Gesetz jedoch wenig wirksam. Im November des vorherigen Jahres trat die erste Reformphase in Kraft, die die "Blue Card EU" und die Anerkennung von Berufen vereinfachte.

Was ist seit März in Kraft?

Seit März gelten die Aufenthaltsgenehmigungen für ausländische Arbeitskräfte aufgrund beruflicher Erfahrung, eine wesentliche Komponente des Gesetzes über qualifizierte Zuwanderung. Qualifizierte Arbeitskräfte mit Abschlüssen und beruflichen Erfahrungen können jetzt nach Deutschland kommen und arbeiten, solange sie einen anerkannten Bildungsabschluss vorlegen können. Dieses Vorhaben soll die Bürokratie reduzieren und die Prozesse beschleunigen.

Welche Anforderungen müssen die Arbeitgeber erfüllen?

Die Arbeitgeber müssen für unqualifizierte Arbeitskräfte einen jährlichen Bruttolohn von mindestens 40.770 Euro und für Fachkräfte einen Bruttolohn von mindestens 56.400 Euro garantieren. Unternehmen, die sich an Tarifverträge halten, haben leicht abweichende Anforderungen. Um die zeitweilige hohe Arbeitsnachfrage zu bewältigen, werden jetzt auch Arbeitsvisa für temporäre Beschäftigung zugelassen. Die Bundesagentur für Arbeit hat eine Quote von 25.000 für das Jahr 2024 festgelegt.

Wird dies zu mehr Arbeitskräften führen?

Heil sieht die Immigrationchancen nun vielfältig genug, um die Bedürfnisse verschiedener Unternehmen zu decken. Dennoch gibt es erhebliche Hürden, wie hohe Qualifikationsanforderungen und bürokratische Prozesse. Die Migrationskommissarin Reem Alabali-Radovan (SPD) fordert "intelligente, digitale bürokratische Verfahren", "sofortige Integration in Kindergärten, Deutschkurse oder den Arbeitsmarkt" und "systematische Antirassismus".

Verglichen mit anderen traditionellen Einwanderungsstaaten ist die Steuerlast und die Steuerlast in der Bundesrepublik relativ hoch. Dies wirkt sich auf hochqualifizierte Personen besonders abschreckend aus. Zudem wurde berichtet, dass sich sichere und kostengünstige Wohnraum in bestimmten Ballungsräumen schwer zu finden macht. Einige Gemeinden teilten mit, dass Landlords von Neuankömmlingen ausländischer Herkunft eine Arbeitsstabilitätssicherheitsbescheinigung verlangten.

Könnten es deshalb weitere Veränderungen geben?

Wir sind noch nicht fertig als Gesetzgeber, sagt Ann-Veruschka Jurisch, eine Fachkraft für Innere Angelegenheiten der FDP im Bundestag. "Wir haben uns entschlossen, das Einwanderungsrecht zu vereinfachen; dies ist noch ein unvollendetes Unternehmen", fügt der Abgeordnete hinzu. Sie hat viel Hoffnung, künstliche Intelligenz bei der Prüfung von Anträgen von möglichen wirtschaftlichen Migranten einzusetzen. Das Auswärtige Amt leitet diese Initiative in diesem Bereich ein. Das ist auch wichtig - Wartezeiten, die mehr als ein Jahr übersteigen, sind für Deutschland nicht bezahlbar.

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