Landtag - Antisemitismusbeauftragter soll Personal aufstocken
Die Landesregierung und die Landtagsfraktionen Grüne, CDU, SPD und FDP wollen das Amt des Antisemitismusbeauftragten personell besetzen und seine Zuständigkeiten ausbauen. In einem gemeinsamen Antrag im Landtag forderten am Mittwoch vier Fraktionen eine Stärkung der Kommissare mit mehr Mitteln und mehr Personal. Darüber hinaus gehört zu den künftigen Aufgaben des derzeitigen Abgeordneten Michael Blume nicht nur die Bekämpfung des Antisemitismus, sondern auch die Förderung des jüdischen Lebens in Baden-Württemberg. Darüber hinaus haben die vier Fraktionen eine Aufstockung der Mittel für die Sicherheit der jüdischen Institutionen des Landes gefordert.
Staatssekretär Florian Hassler teilte dem Landtag am Mittwoch mit, dass die Landesregierung die offizielle Bezeichnung auf jüdisches Leben ausweiten werde. „Wir wollen auch die Ressourcen des Kommissars wieder erhöhen“, sagte Hassler. Dies soll bereits 2024 geschehen. Die Regierung plant außerdem, sich um weitere Stellen im Büro des Kommissars zu bewerben.
Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz sagte, es werde alles getan, um jüdisches Leben so weit wie möglich zu schützen. „Jetzt werden wir weitere Maßnahmen ergreifen.“ CDU-Fraktionschef Manuel Hagel nannte die Hochstufung des Kommissars „ein starkes Signal für unsere Zeit“. Andreas Stoch, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, sagte, die Beschlüsse zielen darauf ab, „den hässlichen Makel des Antisemitismus nicht nur zu beseitigen, sondern reinzuwischen“. Hans-Ulrich Rürk, Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion, sagte: „Unsere Erfahrung zeigt, dass jüdisches Leben unser Land bereichert, daher ist es notwendig, nicht nur den Antisemitismus zu bekämpfen, sondern auch das Judentum in unserem Land zu fördern.“
Die Alternative für Deutschland wirft anderen Fraktionen vor, die Ursachen des Problems nicht anzugehen, sondern lediglich die Symptome zu vertuschen. „Herrn Bloom in seinen Job aufzunehmen, ist kein geeignetes Mittel, um islamistische Hassprediger abzuschrecken“, sagte Anton Baron, Vorsitzender der Fraktion.
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Quelle: www.stern.de