Analyse stellt Effizienz des Solargiganten Meyer Burger in Frage
Meyer Burger drohte kürzlich öffentlich mit einer Produktionsverlagerung. Dies wird erhebliche Auswirkungen auf die Solarwende in Deutschland haben. Aktuelle Analysen zeigen jedoch, dass der Schweizer Hersteller in puncto Effizienz und Preis international hinterherhinkt.
Der Schweizer Solarmodulhersteller Meyer Burger ist international möglicherweise nicht so wettbewerbsfähig, wie er behauptet. Das zeigen Branchendaten, die der Spiegel ausgewertet hat. Das Unternehmen gibt an, bei der Solarenergie „technologisch führend“ und „höchste Effizienz“ zu sein. Diese Aussage machte ein Meyer Burger-Entwickler Mitte November im Rahmen einer Anhörung im Klimaschutz- und Energieausschuss des Deutschen Bundestages. Dabei soll es um mögliche Solarförderungen gehen.
In einem vom Branchendienst The Sun erstellten Ranking der weltweit effizientesten Solarmodule belegte Meyer Burger erst im November den 30. Platz, vor zwei Jahren war er noch Platz 6. Dem Ranking zufolge sind Komponenten chinesischer Hersteller zehn Prozent effizienter und oft günstiger. Laut „Der Spiegel“ lag der Durchschnittspreis von Meyer Burger im ersten Halbjahr 2023 bei 0,45 Franken pro Watt. Im gleichen Zeitraum war der Großhandelspreis der von Meyer Burger gelieferten Hocheffizienzmodule rund ein Fünftel günstiger. Jetzt kosten sie etwas mehr als die Hälfte.
Diese Zahlen sind sehr sensibel für die Energiewendepläne der Bundesregierung. Traffic Light hofft, die heimische Solarindustrie neu zu beleben, um ihre ehrgeizigen Ökostromziele zu erreichen und ihre geopolitische Abhängigkeit von China zu verringern. Meyer Burger ist der einzige Modulhersteller in Europa mit Großserienfertigung. Das Unternehmen selbst gibt an, dass Wettbewerber häufig größere Module verwenden. In diesen Fällen ist der Anteil der Module, die keinen Solarstrom erzeugen, relativ gering. Dies verbessert die Effizienz.
Sie gehören nach wie vor zur „internationalen Spitzengruppe“, wenn es um die in den Modulen verbauten Batterien geht. Die eigenen Produkte sind zudem besonders langlebig und steigern so über die Jahre hinweg die Energieproduktion. Auch chinesische Unternehmen verkaufen ihre Komponenten zu Dumpingpreisen.
Experten gehen jedoch davon aus, dass die Effizienz einzelner Zellen für keinen Käufer von Interesse ist. Deshalb wollte Meyerberger selbst zu einem größeren wechseln. Gerard Reid vom Branchendienst Alexa Capital glaubt, dass Meyer Burger „auf dem Weltmarkt nicht wettbewerbsfähig ist“.
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Quelle: www.ntv.de