Regierung - Ampelparteien kämpfen um den Haushalt 2024
Wird die Ampel-Allianz noch vor Jahresende entscheiden, wie viel Geld sie im nächsten Jahr ausgeben wird? Heute haben Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) eine neue Verhandlungsrunde geführt – mit offenem Ausgang. Fest steht: Der Zeitrahmen für einen möglichen Deal wird immer enger.
Regierungssprecher Steffen Hebestreit blieb vorsichtig optimistisch. Zumindest dürfte das Bundeskabinett noch vor Weihnachten über die Pläne beraten. „Das glaube ich auf jeden Fall“, sagte der Berliner Herbestreit. Doch es wird immer unwahrscheinlicher, dass Bundestag und Bundesrat rechtzeitig über den Haushalt beraten.
Abwesend bei der Kabinettsdiskussion am Mittwoch
Intern sollte am Mittwochvormittag eine Kabinettssitzung stattfinden: Dann solle eine Einigung erzielt werden, um noch vor Weihnachten einen geordneten Ablauf zu ermöglichen. Doch am Morgen war klar: Das würde nicht funktionieren. Das Gespräch muss weitergehen.
Das Bundeskabinett kann Beschlüsse jedoch auch im Umlaufverfahren (also schriftlich) fassen.Hebestreit verspricht Ergebnisse „bald“. Aber er konnte an diesem Tag keine Entscheidung treffen. Er versteht, dass in dieser Liga immer eine gewisse zeitliche Flexibilität notwendig ist.
Nach dem Kabinettsbeschluss wird der Haushaltsausschuss des Bundestags noch einige Tage brauchen, um sich mit möglichen neuen Plänen zu befassen, bevor das Plenum abschließend darüber beraten kann. Die derzeit idealste Idee besteht darin, an Heiligabend eine besondere Haushaltswoche im Bundestag einzurichten. Der Bundesrat kann den Plan dann am 22. Dezember genehmigen. Es ist aber auch denkbar, dass vor Weihnachten nur der Haushaltsausschuss berät, während der Bundestag den Haushalt erst im Januar verabschiedet.
Diese Woche bleibt nur noch wenig Zeit für Verhandlungen
Voraussetzung ist aber eine grundsätzliche politische Einigung. Auch hierfür muss Zeit eingeplant werden. Denn die Terminkalender des Premierministers und der Minister sind voll – auch wenn Habeck eine geplante Reise zur Weltklimakonferenz in Dubai diese Woche abgesagt hat.
Lindner wird voraussichtlich am Donnerstagnachmittag an einem Treffen der EU-Finanzminister in Brüssel teilnehmen. „Von nun an wird er fahren“, sagte ein Sprecher der Abteilung. Die SPD wird ab Freitag einen dreitägigen Bundesparteitag abhalten, auf dem Scholz am Samstag sprechen soll.
Der Druck kommt vom Karlsruher Haushaltsbeschluss. Das oberste deutsche Gericht erklärt die Haushaltssanierung für ungültig. Damit sind die über vier Jahre geplanten 60 Milliarden Euro für Klimaschutzprojekte und Wirtschaftsmodernisierung nicht nur weggefallen. Das Urteil des Richters hat auch Auswirkungen auf verschiedene kreditfinanzierte Sonderfonds, da nun klar ist, dass der Bund Notkredite nicht für spätere Jahre zurückstellen darf.
Die aktuelle Haushaltslücke für das kommende Jahr beträgt 17 Milliarden Euro. Lindner geht davon aus, dass dies nicht nur auf dieses Urteil zurückzuführen ist, sondern auch auf Pläne zur Senkung der Stromsteuer, um die Belastung der Produktion zu verringern und die Grundsicherung zu verbessern.
Grüne Partei: Die Ärmsten haben keine Ersparnisse
Derzeit laufen Gespräche über Einsparungen in verschiedenen Bereichen sowie über eine Wiederaufhebung der Schuldenbremse ab 2024. In einem Interview mit dem Bundestag bestätigte Lindner, dass ihn bisherige Argumente für die scheinbar einfache Lösung der Notlösung des Bundestags noch nicht überzeugt hätten. BR verteilte am Dienstagabend. Dafür plädieren derzeit Sozialdemokraten und Grüne.
Die Vorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, warnte im Business Review, dass die Modernisierung des Landes und der Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft nicht aufhören dürften. „Denn es geht um die Arbeitsplätze, den Wohlstand und die Sicherheit unserer Bürger.“
Eine Lösung wird es erst geben, wenn alle drei Partner ausziehen. Dadurch soll eine nationale Krise verhindert werden. Die rote Linie der Grünen lautet: Sparen für die Ärmsten. Lindner hingegen sieht weiteres Einsparpotenzial bei den Sozialausgaben, in die 45 % der Bundesausgaben fließen. Zugleich betonte er: „Steuererhöhungen müssen ausgeschlossen sein.“
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Quelle: www.stern.de