Ampeln verzögern einfachere Einbürgerungs- und Asylmöglichkeiten
Nach langem Ringen einigt sich die Ampel-Allianz auf den Haushalt 2024. Andere Projekte mussten jedoch auf nächstes Jahr verschoben werden. SPD, Grüne und FDP konnten sich weder auf eine Reform des Staatsangehörigkeitsrechts noch auf ein geplantes Asylpaket einigen.
Die Innen- und Rechtspolitiker des Ampelbündnisses müssen einige für dieses Jahr geplante Projekte auf das Jahr 2024 verschieben. Nach Angaben der Koalition scheiterten Versuche, diese Woche eine abschließende Konsultation und Abstimmung über die Reform des Staatsangehörigkeitsrechts und das sogenannte Returns Improvement Bill auf die Tagesordnung zu setzen. Berichten zufolge ist dies vor allem auf den Widerstand der Liberaldemokratischen Partei gegen die von ihren Koalitionspartnern geforderten Änderungen zurückzuführen.
Nach dem Gesetzentwurf könnten Einwanderer nach fünfjährigem Aufenthalt in Deutschland die Staatsbürgerschaft erlangen, sofern sie ihren Lebensunterhalt ohne staatliche Hilfe bestreiten können. Sie müssen inzwischen seit mindestens acht Jahren im Land leben. Nach drei Jahren können Sie eingebürgert werden, wenn Sie in der Schule oder im Beruf gute Leistungen erbringen, über gute Sprachkenntnisse verfügen oder sich ehrenamtlich engagieren. Wer einen deutschen Pass möchte, muss nicht mehr auf seinen alten Pass verzichten. Dies gilt bereits für EU-Bürger und einige Sonderfälle, nicht jedoch für Menschen aus der Türkei.
Durch die Vereinfachung des Prozesses möchte Traffic Light auch erreichen, dass Räumungen nicht mehr oft in letzter Minute scheitern, etwa weil die betroffene Person nicht gefunden werden kann. Die maximale Haftdauer bei der Ausreise sollte verlängert werden. Offiziellen Vertretern sollte auch Zugang zu anderen Gemeinschaftsunterkünften als denen der Abgeschobenen gewährt werden.
Bei der ersten Debatte über die beiden Gesetzesvorschläge erklärten die Grünen, dass Nachbesserungen nötig seien. Sie forderten beispielsweise Ausnahmen, damit behinderte und unverschuldet arbeitslose Menschen auch dann eingebürgert werden können, wenn sie Sozialleistungen beantragen.
Auch Pläne für ein neues Bundespolizeigesetz und ein sogenanntes Snap-Freeze-Verfahren zur Sicherung der IP-Adressen von Tatverdächtigen liegen seit Monaten auf Eis. Die Kabinettsverhandlungen zu beiden Vorhaben dauern noch an, da noch keine Einigung zwischen Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Bundesjustizminister Marco Buschmann erzielt werden konnte.
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Quelle: www.ntv.de