Alternative für Deutschland-Abgeordneter Harumba tritt aus der Partei aus
In seinem Burschenschaftszimmer liegt ein SS-Befehl Himmlers, im Gästebuch steht sein Name unter dem Eintrag „Sieg Heil“: Bayerische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den AfD-Landtagsabgeordneten Harumba. Dem 22-Jährigen drohte zudem ein Parteiausschluss. Den ersten Schritt machte der junge Politiker selbst.
Dem bayerischen AfD-Landtagsabgeordneten Daniel Hallumba droht wegen Verstößen gegen die Parteiordnung der Parteiausschluss und er wird mit sofortiger Wirkung alle Parteiämter niederlegen. Harumba sagte in einer schriftlichen Erklärung, dass er auch seine Parteimitgliedschaft suspendieren werde. Allerdings machte Harumba auf dpa-Anfrage deutlich, dass er das Landtagsmandat behalten werde.
„Um einen Schaden von der AfD abzuwenden, werde ich mit sofortiger Wirkung alle Parteiämter aufgeben und bis auf Weiteres auf die Ausübung meiner Mitgliedschaftsrechte innerhalb der AfD verzichten“, heißt es in der Erklärung Ich bin mir sicher, dass alle noch offenen Fragen bald geklärt werden.“ Zu den Parteiämtern, die er zurückgab, zählten unter anderem der AfD-Wahlkreisvorsitz in Würzburg und ein Amt im Kreisvorstand Unterfranken.
Zuvor hatte der bayerische AfD-Landesvorstand beschlossen, das Parteiausschlussverfahren gegen Harumba zu überprüfen. Der Landesvorstand habe einstimmig beschlossen, dass Generalstaatsanwalt Ferdinand Mang einen Rechtsanwalt mit der „Prüfung und ggf. Vorbereitung“ des Bundesvorstandes beauftragen solle, sagte der Vorsitzende Stephan Protschka am Abend in München. Der Ausschuss habe das Parteiausschlussverfahren gegen Halemba in Auftrag gegeben.
Auf einen entsprechenden Antrag des AfD-Bundesvorstandes auf Einleitung eines Verfahrens wird der Landesvorstand nicht umgehend reagieren, dieser wird aber geprüft. Der Bundesvorstand hielt Harumbas Antrag am Vorabend für begründet, da Harumba gegen die Regeln der Alternative für Deutschland verstoßen habe, was am Vorabend zweier Sitzungen der bayerischen Landtagswahl zur Aufnahme von Mitgliedern geführt hätte, die gegen die Regeln verstoßen hätten.
„Sieg Heil“ im Gästebuch und Befehle des SS-Führers
Die Staatsanwaltschaft Würzburg ermittelt gegen den 22-Jährigen auch wegen Volksverhetzung und Verwendung von Symbolen einer verfassungsfeindlichen Gruppe. Harumba bestreitet die Vorwürfe.
Letzte Woche wurde bekannt, dass der Bayerische Verfassungsschutz Halembas Burschenschaft Teutonia Prag zu Würzburg seit Anfang Dezember überwacht. Dies gilt auch für die bayerische Partei AfD.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Würzburg wurde bei einer Razzia im September ein Gästebuch im Haus der Studentenverbindung beschlagnahmt. Darin steht „Sieg Heil“ und ist mit Harumbas Namen signiert. Im Zimmer des 22-Jährigen wurde ein Ausdruck eines Befehls des SS-Chefs Heinrich Himmler vom Oktober 1939 mit angeblicher Doppelunterschrift gefunden.
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Quelle: www.ntv.de