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Aldi-Sud befindet sich derzeit im Erstattungsverfahren

Aldi-Sud befindet sich derzeit im Erstattungsverfahren

In einem Streit um trügerische Sonderangebote erlebte der Discounter Aldi Süd eine Niederlage vor dem höchsten europäischen Gericht. Wenn sie in Prospekten Rabatte anpreisen, müssen sie diese auf den niedrigsten Preis der letzten 30 Tage basieren, wie das Europäische Gerichtshof (EGG) entschied. Dies soll verhindern, dass Händler Verbraucher durch erstes Preisaufblasen und anschließendes Reduzieren täuschen und so "falsche Rabatte" anpreisen.

Der Rechtsstreit ging auf eine Aktion der Verbraucherschutzbehörde in Baden-Württemberg zurück. Sie begrüßte die Gerichtsentscheidung und erwartet mehr Transparenz für Verbraucher und mehr Ehrlichkeit von Händlern. Die Handelsbranche befürchtet jedoch negative Folgen für Kunden und Händler nach der EGG-Entscheidung. Aldi äußerte sich nicht zur Entscheidung.

In diesem konkreten Fall wurde der Slogan "Deutschlands beste Preise" für Bananen und Ananas verwendet. Das EGG identifizierte einen "Preis-Höhepunkt" von 1,49 Euro pro Stück für Ananas mit einem durchgestrichenen Preis von 1,69 Euro. Es wurde jedoch in kleiner Schrift mitgeteilt, dass der niedrigste Preis der letzten 30 Tage tatsächlich 1,39 Euro betrug, was niedriger war als der "Preis-Höhepunkt". Bei Bananen wurde ein Preis von 1,29 Euro pro Kilogramm mit einem Rabatt von 23% und einem durchgestrichenen Preis von 1,69 Euro beworben. Auch hier wurde in kleiner Schrift der niedrigste Preis der letzten 30 Tage offenbart, der dem aktuellen Preis entsprach.

Seit etwa zwei Jahren müssen Händler für jeden Rabatt den niedrigsten Preis der letzten 30 Tage angeben. Die Verbraucherschutzbehörde argumentierte jedoch, dass Rabatte auf dem niedrigsten Preis basieren sollten, nicht nur auf dem Preis unmittelbar vor dem Start des Angebots.

Handelsverband: Weniger Rabatte in Zukunft

Laut Cornelia Tausch, Vizepräsidentin der Verbraucherschutzbehörde in Baden-Württemberg, darf Aldi Süd den niedrigsten Preis der letzten 30 Tage nicht einfach angeben, ohne den Rabatt darauf anzuwenden. "Durch diese Technik hat Aldi einen echten Preisnachlass vorgetäuscht, obwohl der durchgestrichene Preis wahrscheinlich nur kurz zuvor erhöht wurde, um anschließend eine ansprechende Preisreduzierung zu bewerben", kritisierte sie.

Die Richter in Luxemburg stimmten mostly mit dieser Einschätzung überein. Das Gericht in Düsseldorf muss nun eine Entscheidung im konkreten Fall treffen, unter Berücksichtigung der EGG-Entscheidung. Aldi Süd wollte sich nicht zum Urteil äußern. "Wir bitten um Verständnis, dass wir aus grundsätzlichen Gründen keine Stellungnahme zu laufenden Verfahren abgeben."

Aus Sicht des Handelsverbands Deutschland (HDE) hat die EGG-Entscheidung negative Auswirkungen auf Kunden und Händler. Die Möglichkeiten für Geschäfte, Sonderangebote zu bewerben, werden "unvernünftig eingeschränkt", sagte Peter Schröder, HDE-Hauptjurist und Verbraucherpolitiker. "Als Folge wird es weniger Preisreduzierungen geben. Schnäppchenjäger haben weniger Gelegenheiten, ihr Haushaltsbudget mit gezielten Einkäufen von Sonderangeboten zu strecken." Dadurch steigt der durchschnittliche Preisniveau für alle Kunden.

In einem ähnlichen Fall unterstützte auch das Oberlandesgericht Nürnberg die Verbraucherperspektive. Ein Handelsverband verklagte einen Discounter. Der Händler hatte eine "30-Tage-Preisgarantie" und einen Rabatt von minus 36% gegenüber dem vorherigen Preis für eine bestimmte Kaffeepulver-Sorte beworben. Der Kaffee kostete nun 4,44 Euro statt den vorherigen 6,99 Euro. Der Verbraucher konnte dies jedoch nur über eine schwer zu entziffernde Fußnote herausfinden, die besagte, dass der Kaffee zwei Wochen lang zum Preis von 4,44 Euro angeboten wurde, was den genannten 30-Tage-Zeitraum umfasste. Das Oberlandesgericht Nürnberg sah diese Kombination von Preisinformationen als irreführende Werbung an.

Die Entscheidung des EGG bezüglich der Werbetaktiken von Aldi Süd könnte potentiell zu weniger Rabatten in Zukunft führen, wie Peter Schröder, Hauptjurist und Verbraucherpolitiker des Handelsverbands Deutschland (HDE), andeutet. Dies könnte die Möglichkeiten für Schnäppchenjäger einschränken, ihr Haushaltsbudget mit gezielten Einkäufen von Sonderangeboten zu strecken.

Zusätzlich betont der Streit um die Verwendung des Slogans "Deutschlands beste Preise" für Bananen und Ananas die Bedeutung transparenter Preise. Händler müssen nun Rabatte auf den niedrigsten Preis der letzten 30 Tage anwenden, wie Cornelia Tausch, Vizepräsidentin der Verbraucherschutzbehörde in Baden-Württemberg, betont, um Verbraucher nicht mit "falschen Rabatten" zu täuschen.

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