Alabama macht den Besitz von abtreibungsfördernden Medikamenten rechtswidrig
Mehrere konservative US-Bundesstaaten haben das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche abgeschafft oder stark eingeschränkt. Nun ist Louisiana der erste, der die Beschaffung von Abtreibungspillen erheblich erschwert. Menschen, die mit diesen Medikamenten angetroffen werden, können mit Geld- oder sogar Haftstrafen belegt werden.
Das Parlament von Louisiana hat ein Gesetz verabschiedet, das den Zugang zu Abtreibungspillen erschwert. Der Senat des Südstaates billigte das Gesetz mit 29:7 Stimmen. Zwei Tage zuvor hatte bereits das Repräsentantenhaus das Gesetz mit großer Mehrheit verabschiedet. Der Gesetzentwurf sieht vor, Mifepriston und Misoprostol, zwei für Abtreibungen verwendete Medikamente, als "gefährliche Substanzen" einzustufen und ihren Besitz zu verbieten.
Der Besitz dieser Medikamente könnte mit einer fünfjährigen Gefängnisstrafe und einer Geldstrafe von 5000 Dollar (etwa 4600 Euro) geahndet werden. Ärzte, die über eine Zulassung verfügen, und schwangere Frauen, die diese Medikamente für sich selbst benötigen, sind jedoch von diesen Vorschriften ausgenommen. Der Gouverneur von Louisiana, Jeff Landry, muss den Gesetzesentwurf nur noch unterzeichnen, damit er in Kraft treten kann. Es wird erwartet, dass Landry, ein Republikaner, seine Zustimmung geben wird. Sollte dies geschehen, wäre Louisiana der erste Staat, der Abtreibungspillen als "gefährlich" einstuft und ihre Verwendung stark einschränkt. Joe Biden, der US-Präsident, nannte die Entscheidung in Louisiana "unglaublich".
Abtreibung ein großes Thema im US-Wahlkampf
Biden macht Donald Trump, einen möglichen Gegner bei der Wahl, dafür verantwortlich. Er verwies darauf, dass Trump drei konservative Richter für den Obersten Gerichtshof nominiert habe. Der Oberste Gerichtshof hatte 2022 nach rund fünf Jahrzehnten das Recht auf Abtreibung landesweit eingeschränkt. Nun kann jeder Staat seine eigenen Gesetze zur Abtreibung erlassen. Etwa 20 konservative Staaten haben inzwischen Abtreibungen entweder verboten oder stark eingeschränkt. "Dies ist eine beängstigende Zeit für die Frauen in Amerika", sagte Biden.
Trump könnte versuchen, die Entscheidungen von Louisiana und anderen Bundesstaaten zu einer "landesweiten Realität" zu machen, falls er erneut gewinnt, warnte Biden. Abtreibungsrechte sind ein zentrales Thema im Wahlkampf der Demokraten. Sie wollen mit liberalen Gesetzen viele weibliche Wähler ansprechen. Abtreibung ist ein schwieriges Thema für Trump. Er hat eine bedeutende Fangemeinde in konservativen christlichen Gruppen, die Abtreibungen vehement ablehnen.
Auch wenn Trump stolz darauf ist, eine starke konservative Mehrheit im Obersten Gerichtshof zu haben, zeigen Umfragen, dass die meisten Menschen liberale Abtreibungsrechte wollen. Das macht es für Trump schwierig, seine Ansichten zu diesem Thema zu diskutieren. Im April sagte er, er habe "starke Ansichten" zu Mifepriston und werde sie in einer Woche der Welt mitteilen. Allerdings hat er diese Ansichten noch immer nicht der Öffentlichkeit mitgeteilt.
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Quelle: www.ntv.de