zum Inhalt

Aktienmarktpanik: Was der Zusammenbruch für Wirtschaft und Investoren bedeutet

In Asien sind die Leading Indizes bereits kollabiert, der Dax und Kryptowährungen stehen unter Druck. Was dies bedeutet und welche Empfehlungen Börsensachverständige nun für Anleger haben.

Inhaltsverzeichnis

  • Wo treten die größten Kursverluste auf?
  • Was sind die Gründe für den Crash in Asien?
  • Warum fallen auch europäische Aktien?
  • Was für eine Rolle spielen Notenbanken?
  • Was bedeutet der Börsencrash für Investoren?
  • Wie könnten Notenbanken reagieren?
  • Was sind die Aussichten für den Aktienmarkt?

- Aktienmarktpanik: Was der Zusammenbruch für Wirtschaft und Investoren bedeutet

Neue Ängste vor einer wirtschaftlichen Krise in den USA und Sorgen um eine Eskalation im Nahen Osten haben Panik an den Aktienmärkten ausgelöst. Der deutsche Leitindex Dax fällt bereits seit drei Tagen in Folge. Während er im Mai einen Rekordstand von rund 18.893 Punkten erreichte, hat der Gewinn seit Beginn des Jahres nun auf wenige Prozent geschrumpft.

Es kam erneut zu einem Verkaufsansturm in Asien, wo Technologieaktien stark fielen, was auch auf Europa übergriff. Neben Aktien waren auch hochspekulative Kryptowährungen starken Verkaufsdruck ausgesetzt. Angesichts der angespannten Lage an den Märkten finden Sie hier einige wichtige Fragen und Antworten.

Wo treten die größten Kursverluste auf?

Vor allem asiatische Börsen wurden am Montag schwer getroffen. Der Nikkei 225 stürzte um 12,4 Prozent ab, nachdem der japanische Leitindex im Juli einen historischen Höchststand erreicht hatte. In Seoul fiel der südkoreanische Leitindex Kospi um fast 9 Prozent, und in Taipei verlor der Taiex mehr als 8 Prozent und verzeichnete damit den höchsten jemals an einem Tag erzielten Abschlag. Am Kryptomarkt fiel Bitcoin auf das Niveau von Februar.

Was sind die Gründe für den Crash in Asien?

In Tokyo war es principalmente der jüngste starke Anstieg des japanischen Yen, der den Aktienkursen japanischer Unternehmen, die stark von Exporte abhängen, erheblichen Druck ausübte. Ein starker Yen tendiert dazu, Japans Exporte teurer zu machen. In Seoul und Taipei litten vor allem Technologieaktien unter einem Bericht, wonach der Chip-Hersteller Nvidia die Einführung neuer AI-Chips aufgrund sogenannter Designmängel verschiebt. Nvidia war der Hauptnutznießer des Booms im Bereich künstliche Intelligenz (KI) und der treibende Faktor hinter der allgemeinen Markt-Rally.

Warum fallen auch europäische Aktien?

Ein Grund ist, dass die Euphorie für das Thema künstliche Intelligenz (KI) abgekühlt ist und damit ein treibender Faktor hinter der jüngsten Rally in Europa verschwindet. "Das Wachstum im Bereich KI geht mit enormen Kosten einher, was die Gewinnmargen von Unternehmen verengt und plötzlich überhöhte Aktienkurse erscheinen lässt", schrieb Jochen Stanzl, Marktanalyst bei CMC Markets.

Was für eine Rolle spielen Notenbanken?

Laut Stanzl wirkt sich nun die restriktive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank und der US-Notenbank Federal Reserve aus. Die großen Notenbanken, mit Ausnahme Japans, hatten in den letzten Jahren die Zinsen deutlich erhöht, um die durch die COVID-19-Pandemie und den Ukraine-Krieg entstandene hohe Inflation zu bekämpfen. Während die Inflation nun largely unter Kontrolle ist, werden die Nebenwirkungen der straffen Geldpolitik offensichtlich: hohe Zinsen machen Investitionen und Kredite teurer und könnten das Wirtschaftswachstum stärker als beabsichtigt bremsen, fürchten Beobachter. recente überraschend schwache Arbeitsmarkt- und Stimmungsdaten aus den USA haben die Ängste vor einer Rezession in den Vereinigten Staaten geschürt. Als die größte Wirtschaftsmacht würde eine Wirtschaftskrise dort Druck auf viele andere Länder ausüben.

Was bedeutet der Börsencrash für Investoren?

Der Börsencrash bedeutet, dass Investoren erhebliche Verluste in ihren Portfolios hinnehmen müssen. Der Wert ihrer Investitionen ist stark gesunken, und es besteht Unsicherheit darüber, ob der Markt in Kürze wieder recovered. Investoren könnten auch höhere Finanzierungskosten durch die Zinserhöhungen hinnehmen, was ihre Investitionsentscheidungen weiter beeinflussen könnte.

"Zunächst einmal scheint es, dass starke Nerven erforderlich sind", schrieb Aktienstratege Markus Reinwand der Landesbank Hessen-Thüringen. Allerdings könnte eine Korrektur, insbesondere bei hochbewerteten Technologieaktien, dazu beitragen, eine allgemeine Überhitzung des Marktes zu vermeiden. "Vielleicht würde es helfen, sich ins Gedächtnis zu rufen, dass Aktien ein Instrument für mittel- bis langfristige Investitionen sind", fügte der Experte hinzu. Schließlich war der Dax nach dem Finanzcrash 2009 auf unter 3600 Punkte gesunken und hat seitdem fast verfünffacht.

Wie könnten Notenbanken reagieren?

Es gibt Spekulationen über signifikante oder sogar außergewöhnliche Zinssenkungen, wie sie von der US-Notenbank Federal Reserve vorgenommen wurden, um die Wirtschaft anzukurbeln. Eine solche Maßnahme könnte jedoch stattdessen dazu führen, dass die Preise weiter sinken. Investoren könnten drastische und unerwartete Zinssenkungen als Zeichen dafür interpretieren, dass die Wirtschaftslage schlechter ist als bisher bekannt.

Was sind die Aussichten für den Aktienmarkt?

Die fundamentale Attraktivität des Aktienmarkts, insbesondere im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren, die nach der Inflation nur wenig Rendite abwerfen, bleibt unverändert, laut Experten. "Wir erwarten nicht, dass die aktuelle Schwächephase von einer schweren und anhaltenden Krise gefolgt wird", sagte DZ Bank-Analyst Soeren Hettler optimistisch. Die Gewinnschätzungen von Unternehmen in wichtigen Indizes für die nächsten zwei Jahre deuten auf Wachstum hin.

Allerdings könnten geopolitische Spannungen, wie etwa im Nahost-Konflikt, weiterhin Druck auf die Märkte ausüben. Es besteht breite Sorge, dass ein potenzieller harter Konflikt zwischen Israel und seinen Erzfeinden unvorhersehbare Folgen für die Region haben könnte, was auch für den Aktienmarkt nichts Gutes bedeuten würde.

Lesen Sie auch:

Kommentare

Aktuelles