- Aktienmärkte in einem Ausverkauf - Sorgen um die US-Wirtschaft
Weltweit sind die Nerven der Investoren am Wochenanfang gespannt. Der Börsenverlust vom Freitag setzte sich nahtlos am Montag fort. Ein unerwartet schwaches US-Arbeitsmarktbericht am Wochenende schürte die Befürchtungen vor einer US-Rezession und einem Significanten Abbremsen des globalen Wirtschaftswachstums, was die Märkte in Turbulenzen stürzte.
Marktteilnehmer glauben, dass die US-Notenbank das Fenster für zeitnahe Zinssenkungen verpasst haben könnte und nun möglicherweise zu spät ist, um die Zinsen zu senken. einstmals positive Wirtschaftsdaten werden nun als negativ wahrgenommen, da sie Rezessionsängste schüren. Geopolitisch bleiben die Spannungen hoch aufgrund der Möglichkeit eines iranischen Angriffs auf Israel.
Korrektur bei überhitzten Tech-Aktien
Die schwachen US-Arbeitsmarktdaten gingen einher mit largely enttäuschenden Quartalsergebnissen des überhitzten US-Tech-Sektors. Der Hype um das Trendthema Künstliche Intelligenz (KI) könnte zu weit gegangen sein, meinen Händler. Am Montag litten Tech-Aktien in Asien unter einem Bericht, wonach der Chip-Hersteller Nvidia die Einführung neuer KI-Chips aufgrund sogenannter Design-Mängel verschiebt. Nvidia hatte jüngst den allgemeinen Marktaufschwung angetrieben und von dem Boom-Thema Künstliche Intelligenz profitiert.
"Investoren müssen sich derzeit mit zwei unangenehmen Fakten auseinandersetzen", schrieb Analyst Jochen Stanzl des Handelshauses CMC Markets. "Einmal die enormen Kosten, die mit dem Wachstum im Bereich der Künstlichen Intelligenz verbunden sind, was die Margen verengt und plötzlich hohe Aktienbewertungen als überhöht erscheinen lässt. Und zum anderen die restriktive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank und der US-Notenbank, die nun Wirkung zeigt."
Angstbarometer auf Rekordhoch seit Mitte 2020
In Europa gerieten die Märkte am Montagmorgen in Turbulenzen. Der deutsche DAX-Index verlor zeitweise rund drei Prozent und näherte sich der 17.000-Punkte-Marke. Verluste waren ähnlich hoch für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50. In den USA deuteten Futures für den techlastigen Nasdaq-100-Index auf einen weiteren Rückgang von rund vier Prozent am Montag hin. Das Ausmaß der Unsicherheit in New York zeigt sich im VIX-Fear-Gauge, das die Volatilität an der Aktienbörse misst und am Montag ein Rekordhoch seit Mitte 2020 erreichte.
12-prozentiger Rückgang in Japan
Im Vergleich zu Europa scheinen die Verluste in Japan fast mild, da der Nikkei-225-Index am Montag einen mehr als 12-prozentigen Rückgang erlitt. Da der Tokyo-Leitindex nun mehr als 20 Prozent von seinem Juli-Hoch verloren hat, sprechen Marktakteure von einem Bärenmarkt, was Pessimismus und fallende Preise anzeigt. Der jüngste starke Anstieg des japanischen Yen belastet schwer die Aktienkurse japanischer exportorientierter Unternehmen. Im Gegensatz zu Europa und den USA ist eine Zinssenkung in Japan kein Thema. Stattdessen könnte die japanische Notenbank potenziell Zinsen erhöhen.
Internationalen Aktienmärkten bliebe nun, das Risiko einer Rezession einzupreisen, erklärte Markt-Experte Daniel Saurenz der Investment-Plattform Feingold Research. "Der DAX, Nasdaq und Nikkei notierten noch vor wenigen Wochen auf Rekordhöhen, und die Japaner zeigen, wie schnell eine Party enden kann."
Investoren mieden risikoreiche Assets am Wochenanfang sowohl in den USA als auch in Europa, wie die Performance von Kryptowährungen, die typischerweise als hochspekulativ gelten, zeigte. Der Bitcoin, die älteste und bekannteste Kryptowährung, verlor weiter an Boden, wobei sein Preis an der Bitstamp-Börse unter 50.000 US-Dollar fiel und damit seinen tiefsten Stand seit Februar erreichte. Andere Kryptowährungen standen ebenfalls unter erheblichem Verkaufsdruck.
Meanwhile, sichere Häfen wie der japanische Yen und der Schweizer Franken profitierten von der vorherrschenden Unsicherheit an den Finanzmärkten. Der Dollar fiel auf einen Tiefststand von 0.8448 Schweizer Franken, seinen tiefsten Stand seit Januar. Deutsche Staatsanleihen, die ebenfalls als sichere Häfen gelten, blieben gefragt. Futures für 10-jährige deutsche und US-Anleihen stiegen, wobei die Renditen fielen.
Gold, die Krisenwährung, verharrte am Montag bei rund 2.422 US-Dollar pro Feinunze (rund 31,1 Gramm). Mitte Juli erreichte der Goldpreis einen Rekordhoch von 2.483 US-Dollar.
Der schwache US-Arbeitsmarktbericht und die enttäuschenden Tech-Sektor-Ergebnisse lösten eine Welle der Rezessionsängste aus, was die 'Nachrichten' über Marktvolatilität dominierten. Investoren, die in unsicheren Zeiten Sicherheit suchen, fliehen in 'sichere Häfen' wie den japanischen Yen und Schweizer Franken, wie der Fall des US-Dollars gegen diese Währungen zeigt.