Jahresbilanz - 460.000 Besucher besuchen das Schleswig-Holsteinische Landesmuseum
Das Nationalmuseum für Kunst und Kulturgeschichte im Schloss Gotov hofft, dass die Ausstellung im nächsten Jahr internationaler wird und die Rolle der Frau in der zeitgenössischen Kunst verstärkt in den Vordergrund stellt. „Es ist auch eine Aussage“, sagte Torsten Sadowski, wissenschaftlicher Leiter der Stiftung Landesmuseum, am Mittwoch auf Schloss Gottow in Schleswig. Für Sadowsky und seine Vorstandskollegin Svenja Kluckow ist daher die Höhepunktausstellung das Werk der portugiesischen Starkünstlerin Joana Vasconcelos, die vom 1. Mai bis 27. Oktober 2024 läuft. Vasconcelos‘ Arbeiten wurden im Schloss Versailles, im Guggenheim Museum in Bilbao und in der Uffiziengalerie in Florenz ausgestellt. Eines ihrer Kunstwerke wurde in ihrer Heimat Portugal sogar eigens als Zwei-Euro-Münze geprägt. Auch das „Rote Herz der Unabhängigkeit“ wird in Gotov ausgestellt.
kunstvolle schwebende Textilinstallation
Die Ausstellung „Walküre Castle“ ist die bislang größte Museumsschau des Künstlers in Deutschland und zeigt 11 großformatige Installationen aus den Jahren 2000 bis 2022. Vasconcelos betrachte sich als entschieden feministische Künstlerin, sagte Sadowski. In den übergroßen, farbenfrohen Stücken, die Vasconcelos häufig kreiert, verwendet sie oft traditionelle Handwerkstechniken wie Häkeln, Nähen und Spitzenmachen und mischt diese mit Gegenständen aus dem Alltag. Eines der Themen von Gotovs Ausstellung werden die farbenfrohen, riesigen Walküren sein. Laut Sadovsky erfreuen diese wunderschönen schwebenden Textilinstallationen Besucher aus aller Welt und zeugen, passend zum Schloss Gotov, von barockem Überschwang. Neben den Ställen und dem Kreuzstall werden auch einige historische Räume im Schloss Teil der Ausstellung sein. Und auch im Eisengießereimuseum in Biddlesdorf wird ein Werk von Vasconcelo zu sehen sein. Die National Museums Foundation sagte, die Ausstellung habe das Potenzial, den nächsten Besucherrekord aufzustellen.
Konzeptkunst und Videoinstallation
Darüber hinaus werden 25 vom Konzeptkünstler Ingo Günther entworfene Leuchtgloben eine ganze Saison lang vom 28. März bis 27. Oktober nächsten Jahres im Globushaus zu sehen sein. Günther, der in New York lebt, nutzt in seinem Projekt „WorldProcessor“ die Erde als Medium, um Informationen über globale Phänomene bereitzustellen. Er visualisiert beispielsweise Flüchtlingslager, Treibstoffverbrauch, Elektrifizierung, soziale Spannungen und ökologische Zusammenhänge. Seit 1988 sind mehr als tausend solcher Werke entstanden. Im Erdgeschoss des Globushauses ist ein kleiner Teil mit Bezug zum Gottorfer Globus untergebracht. „Die eurozentrische Sichtweise des 17. Jahrhunderts passt zur globalen Perspektive der heutigen kosmopolitischen Städte“, heißt es in dem Bericht.
Darüber hinaus wird Kehinde Wiley, der heute als einer der bekanntesten und international erfolgreichsten amerikanischen Künstler gilt, im nächsten Jahr mit seiner Videoinstallation „Ship of Fools“ zu sehen sein (1. Mai – 3. November). Das Videokunstwerk setzt die in diesem Jahr begonnene Reihe „History of Performance“ fort. Ende des Jahres und im Jahr 2025 (vom 6. Dezember 2024 bis 2. März 2025) widmet das Schloss Gottow die „Probe“-Aufführung dem Künstler Jens Ferdinand Willemsen (1863-1958). Er ist in dieser Hinsicht kaum bekannt Land, feierte aber in seiner Heimat Dänemark.
Im Jahr 2023 werden die Touristenzahlen die gleichen sein wie vor COVID-19
In diesem Jahr besuchten mehr als 460.000 Menschen die Museen der Stiftung Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum. Es wird davon ausgegangen, dass es wieder das Niveau vor der COVID-19-Epidemie 2019 erreicht hat. Im vergangenen Jahr gab es 434.000 Besucher und im Jahr 2021 rund 420.000.
Auch das Wikingermuseum Haithabu lockte im Jahr 2023 mehr als 180.000 Besucher an (2022: 174.000). Fast 100.000 Touristen (so viele wie vor der Pandemie) besuchten die Museumsinsel Schloss Gottof in Schleswig und bewunderten das Lebenswerk von Christo und Jeanne-Claude sowie die Ausstellungen und andere Ausstellungen des preisgekrönten Fotografen Samuel. Außerdem konnten sie in der Reihe „History of Performance“ in die Videokunst von Yinka Shonibare und Voluspa Jarpa eintauchen.
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Quelle: www.stern.de