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1 Milliarde Euro als Entschädigung für den Ausstieg aus der Kohleverwendung in der Ostregion

Im Rheinischen Revier hat RWE einen Ausgleich für den Kohleausstieg erhalten. Nun ist auch für den Osten eine wichtige Entscheidung gefallen, die Planungssicherheit für die Zukunft gibt.

Dampf steigt auf aus dem Braunkohlekraftwerk Jänschwalde der Lausitz Energie Bergbau AG: Der...
Dampf steigt auf aus dem Braunkohlekraftwerk Jänschwalde der Lausitz Energie Bergbau AG: Der Leag-Vorstandsvorsitzende Thorsten Kramer sieht in der Kompensation einen wesentlichen Baustein für den weiteren erfolgreichen Umbau des Unternehmens zu einem "Green Powerhouse".

Energiequellen neu gedacht: Neue Entwicklungen prägen die Zukunft der Energie - 1 Milliarde Euro als Entschädigung für den Ausstieg aus der Kohleverwendung in der Ostregion

Die ostdeutsche Bergbaugesellschaft Leag wird für ihren geplanten schrittweisen Ausstieg aus dem Steinkohlebergbau bis 2038 eine Milliarden-Kompensation erhalten. Die Europäische Kommission hat eine vorläufige Zustimmung zu bis zu 1,75 Milliarden Euro erteilt.

Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) bezeichnete dies als einen bedeutenden Schritt, insbesondere für die Menschen in der Region. Diese Kompensationsgelder sichern die Sozialversicherung der Beschäftigten während des Umbruchs und decken die Schließungskosten der Bergwerke ab.

Die EU-Kommission soll die Staatsgelder genehmigen, und die Wettbewerbsbehörden in Brüssel müssen die Schließung von Kohlekraftwerken grün signalisieren, um fortzufahren. Derzeit hat die EU-Kommission die Regelung in einer vorläufigen Subventionsevaluation bestätigt, wie das Wirtschaftsministerium berichtet.

Die Gelder setzen sich zusammen aus 1,2 Milliarden Euro für feste Kosten wie Aufforstungskosten und soziale Vereinbarungen. Dies sichert eine soziale Reduzierung der Arbeitsplätze, unabhängig davon, wann die Leag tatsächlich aus der Kohlekraftwerksproduktion ausscheidet. Die verbleibenden 550 Millionen Euro sind an bestimmte Bedingungen gebunden.

Die mögliche Kompensation von bis zu 550 Millionen Euro betrifft mögliche verlorene Gewinne für die Leag durch ihren Ausstieg. Dies hängt davon ab, ob die Kraftwerke nach 2038 noch profitabel gewesen wären. Habeck sprach von hochwertiger Buchhaltung, wie z. B. zukünftige Strom- und CO2-Preise.

Im Jahr 2021 begann die EU-Kommission, zu überprüfen, ob das deutsche Kompensationsmodell den EU-Wettbewerbsregeln entspricht. Diese vorläufige Einigung soll eine solide Grundlage für Deutschland sein, um die von der Kommission 2021 aufgeworfenen Fragen zu klären, so die Behörde. Habeck sagte, die technische Umsetzung dauert Zeit.

Leag plant, während ihres Ausstiegs aus Steinkohle, massiv in erneuerbare Energien zu investieren. Sie streben eine 7-Gigawatt-Kapazität für Photovoltaik- und Windkraftwerke in der Lausitzregion an und wollen Kraftwerke mit Wasserstoff betreiben. Leag-CEO Thorsten Kramer nannte die Kompensation ein entscheidendes Schritt für ihre erfolgreiche Umwandlung in ein "grünes Kraftwerk".

Kohleausstieg im Osten vorläufig bis 2038 vereinbart

Das Rheinland hat mit der Energiefirma RWE eine vorzeitige Kohleausstiegsvereinbarung bis 2030 getroffen. Eine frühere Ausstiegsvereinbarung in den ostdeutschen Braunkohlegebieten bleibt ein Thema der Debatte. Die Bundeskoalition aus SPD, Grünen und FDP hatte in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, die Kohlephase-out zu beschleunigen.

Habeck hatte zuvor eine vor-2030-Ausstiegsvereinbarung im Osten nur durch Konsens möglich gemacht. "Dies wird nicht von einem geistlichen Führer, sondern durch ein gutes Konzept entschieden", sagte der Minister.

Das Ministeriums-Dokument bestätigt, dass die rechtlich vorgeschriebene Kohleausstiegsverpflichtung aus Kohlekraftwerken in den ostdeutschen Steinkohlegruben bis 2038 nicht geändert wird. "Die Bundesregierung wird keine politischen Anstrengungen unternehmen, um diesen gesetzlichen Zeitplan zu ändern", hieß es bei Habeck.

Kramer, der Vorstandsvorsitzende von Leag, glaubt, dass der festgelegte Zeitplan für Leag eingehalten wird. Die Kraftwerke werden schließen, wenn alternative Energiequellen ausreichen. "Wir haben keine Schutzkugel", teilte Kramer mit. So ist es schwierig, Windkraftanlagen und Sonnenkraftwerke wie Kohlekraftwerke zu kontrollieren.

Habeck glaubt, dass ein früher Ausstieg in den ostdeutschen Regionen möglich ist. Das könnte durch eine Reform des europäischen ETS geschehen, da die wirtschaftliche Unrentabilität von Kohlekraftwerken zunehmend ansteigt.

Das Ministerium will die staatlichen Förderprogramme in den ehemaligen Kohleregionen intensivieren. Dadurch soll die Strukturveränderung beschleunigt werden. Direkte Investitionen in Unternehmenssiedlungen sind nun möglich.

Michael Vassiliadis, Vorsitzender der Energiegewerkschaft IGBCE, sagte: "Diese Kompensationszahlungen verhindern, dass sich jemand in den Abgrund der Strukturveränderung stürzt. Sie bieten sichere Planung und neue, gute Jobs im Umbruch." Jetzt arbeiten Bundesregierung, Länder und Unternehmen zusammen, um diese Möglichkeiten auszunutzen.

Spontane Reaktionen in Sachsen

"Dies sendet eine starke Sicherheitsbotschaft von der EU an die Menschen in der Region, aber auch für die Lausitz und einen erfolgreichen Übergang zu erneuerbaren Energien und Klimaschutz. Die Botschaft versichert: Weder die EU, die Bundesregierung noch die Länder lassen Menschen und Unternehmen alleine im Umbruch zurück", sagte Martin Dulig, Wirtschaftsminister von Sachsen (SPD). Im Lausitzer Raum soll die Kohlekraftgeneration bis zum spätesten 2028 enden. Sachsen fühlt sich sicher, dass die Aufforstungskosten finanziert werden und das System für den Kohleausstieg funktionieren wird.

Die Grünen im sächsischen Landtag nannten dies ein "sinnvolles Kompromiss". Dennoch ist noch ein klarer Plan für die Verwendung der verbleibenden Sicherheitsgelder offen. Sie forderten, dass die Aufforstungsgelder auch im Falle von internen Restrukturierungen oder Konkursen gesichert sind. Die Umweltschutzorganisation Green League kritisierte die Bundesregierung, billioniärige Gelder an Oligarchen zu geben.

RWEs Kompensationszahlungen sind bereits gesichert.

Im Dezember einigte sich die EU-Kommission auf eine Milliarden-Kompensation für den frühen Ausstieg von RWE aus dem Braunkohleabbau und der Kraftwerksproduktion in Nordrhein-Westfalen. Bis 2030 wird RWE insgesamt etwa 2,6 Milliarden Euro in Raten erhalten für diese Transformation.

Die Entschädigungszahlung, die vom EU-Kommission in Brüssel als staatliche Hilfe eingestuft wurde, ist notwendig, um RWE dazu zu bringen, seine Braunkohlekraftwerke stillzulegen. Bis Ende März 2030 plant RWE, seine Braunkohlekraftwerke stillzulegen, aber konstatiert auch, dass die Bundesregierung sie als Reserve betreiben könnte.

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