Zusammenstoß mit Pekinger U-Bahn-Zug führt zu Hunderten von Krankenhausaufenthalten
Der Zusammenstoß ereignete sich gegen 19 Uhr während der Hauptverkehrszeit auf der U-Bahn-Linie Changping, die sich im Nordwesten der chinesischen Hauptstadt erstreckt. Einer vorläufigen Untersuchung zufolge wurde der Unfall durch eine witterungsbedingte Fehlfunktion bei den Signalen und Notbremsungen verursacht, teilte die städtische Verkehrsbehörde in Peking am Freitag mit.
Ein Zug kam wegen der schneeglatten Gleise zu einer Notbremsung, und ein nachfolgender Zug stieß mit ihm zusammen, hieß es in der Erklärung. "Der letztgenannte Zug befand sich auf einer Gefällestrecke und kam aufgrund des Schnees ins Rutschen und konnte nicht mehr wirksam bremsen, was zu einem Auffahrunfall mit dem vorausfahrenden Zug führte", hieß es.
Insgesamt wurden 515 Personen zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht, 102 von ihnen erlitten Frakturen, so die Agentur. Niemand sei bei dem Vorfall ums Leben gekommen, hieß es.
Um 6 Uhr am Freitagmorgen hatten 423 Personen das Krankenhaus verlassen, heißt es in der Erklärung.
In einer Erklärung vom Donnerstagabend berief sich der städtische U-Bahn-Betreiber auf vorläufige Informationen, wonach sich zwei Endwagen von einem Zug gelöst hatten und Fahrgäste verletzt worden waren.
Auf Videos, die von Zeugen gefilmt wurden und in den sozialen Medien kursierten, waren offenbar getrennte Waggons zu sehen. In einem Video rief ein Fahrgast aus: "Der U-Bahn-Zug, den ich genommen habe, ist in zwei Teile zerbrochen!"
Der Vorfall ereignete sich in einem oberirdischen Abschnitt der U-Bahn. Nach Angaben der staatlichen Medien werden auf dieser Strecke an einem Wochentag normalerweise fast 400.000 Fahrgäste befördert.
Die Pekinger Verkehrsbetriebe entschuldigten sich für den Vorfall und erklärten, sie würden den Vorfall untersuchen und alle notwendigen Korrekturen vornehmen, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden.
Der Zusammenstoß ereignete sich zu einem Zeitpunkt, als Peking und Nordchina seit Mittwoch unter einem Kälteeinbruch und Schneefall litten und der Verkehr beeinträchtigt und Schulen geschlossen waren.
Am Donnerstagabend herrschte in der Stadt oranger Alarm wegen starken Schneefalls und gelber Alarm wegen vereister Straßen.
In China gibt es ein vierstufiges Wetterwarnsystem, wobei Rot die höchste Alarmstufe darstellt, gefolgt von Orange, Gelb und Blau.
Martha Zhou und Nectar Gan von CNN haben darüber berichtet.
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Quelle: edition.cnn.com