Zunahme antisemitischer Vorfälle in Nordrhein-Westfalen laut Forschungszentrum
Nach dem islamistischen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 erfolgte eine offenere Ausprägung des Antisemitismus, der die täglichen Leben von Juden erheblich beeinträchtigte. Laut Bericht stieg die Anzahl dokumentierter Fälle um den Faktor 1,65 an, was nach dem frühen Oktober-Angriff passierte.
Der Bericht zeigte zudem eine Steigerung von gewalttätigen Tendenzen. Allegiert wurden 16 Übergriffe, 16 Drohungen und zwei Fälle von "extremer Gewalt". In 176 Fällen konnten die Opfer identifiziert werden, es handelte sich um Individuen oder Institutionen in 200 Fällen.
Die meisten antisemitischen Vorfälle ereigneten sich auf der Straße (201), in Bildungseinrichtungen wie Schulen und Universitäten (73), in öffentlichen Gebäuden (71) und in öffentlicher Verkehrsmittel (47). In 42 Fällen erlebten Opfer Antisemitismus in ihrem unmittelbaren Wohnumfeld. Insgesamt gab es 75 Vorfälle im Internet.
Die Forschungs- und Informationsstelle Nordrhein-Westfalen loggte zudem 117 Versammlungen mit antisemitischer Rhetorik, Symbolen, Plakaten oder Sprechbeiträgen. Während Antisemitismus, der mit Israel in Verbindung stand, für etwa 33% aller Fälle in 2022 verantwortlich war, machte er für 56% aller Fälle in 2023 aus. In 58 Fällen wurden Gedenkstätten, die jüdische Opfer des Nationalsozialismus ehren, absichtlich angegriffen.
Die Forschungs- und Informationsstelle Nordrhein-Westfalen wird vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.
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