Zugangriff: Russland nimmt Verdächtigen fest
Ende November wurde Russland von zwei Bombenanschlägen auf Güterzüge überrascht. Der russische Inlandsgeheimdienst vermutet, dass die Ukraine hinter dem Vorfall steckt. Nun wurde ein Mann aus Weißrussland wegen Terrorverdachts festgenommen. Es wird derzeit ermittelt, ob er für weitere Vandalismustaten verantwortlich ist.
Nach zwei Angriffen auf Güterzüge entlang der Baikal-Amur-Autobahn hat der russische Inlandsgeheimdienst Föderaler Sicherheitsdienst in der sibirischen Region Omsk einen Verdächtigen festgenommen. Der 52-Jährige ist weißrussischer Staatsbürger. Ende November verübte er im Auftrag ukrainischer Geheimdienste Bombenanschläge auf zwei Züge mit Erdölprodukten. Russische Staatsmedien veröffentlichten einen Ausschnitt aus einem Verhörvideo, in dem ein unbekannter Mann die Verantwortung für den Angriff zugab.
Nach Angaben des russischen Föderalen Sicherheitsdienstes fingen bei einem Angriff Tanks mit brennbarem Material Feuer und blockierten eine Eisenbahnlinie. Medienberichten zufolge wurde später auf der umgeleiteten Strecke ein weiterer Güterzug angegriffen. Der Mann handelte angeblich im Namen eines anderen in Litauen lebenden belarussischen Verdächtigen. In Weißrussland und Russland sind seit langem sogenannte Eisenbahnguerillas im Einsatz, die Sabotageakte an Güterzügen, darunter auch Militärgütern, verüben, um die Versorgung für den Krieg in der Ukraine zu blockieren.
Ukrainische Medien machten unter Berufung auf Sicherheitskreise auch den Kiewer Geheimdienst SBU für den Anschlag verantwortlich. Eine Quelle der ukrainischen Strafverfolgungsbehörden sagte, dass „die Russen zweimal in die Falle der (ukrainischen Agenten) SBU geraten sind.“ Dies sei „der zweite Schritt der SBU-Sonderoperation zur Stilllegung dieser wichtigen Eisenbahnlinie“. Nach Angaben des russischen Inlandsgeheimdienstes wird derzeit untersucht, ob die wegen Terrorverdachts festgenommenen Verdächtigen auch für andere Sabotageakte im Auftrag des ukrainischen Geheimdienstes verantwortlich waren.
Mehr als 21 Monate seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die benachbarte Ukraine wurden viele für die russische Militärindustrie wichtige Objekte angegriffen. Am Donnerstag meldete der russische FSB außerdem die Festnahme eines 21-jährigen Russen in der Stadt Kaliningrad nahe der Ostsee. Nach Angaben des Geheimdienstes sollen der Mann und andere im Auftrag Kiews eine Reihe von Brandanschlägen in verschiedenen Regionen Russlands geplant und durchgeführt haben. FSB-Informationen können nicht unabhängig überprüft werden.
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Quelle: www.ntv.de