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Wüst fordert die Bundeskanzlerin auf, sich an die Spitze der Migrationskontrolle zu stellen.

Nächste Woche treffen sich die Behörden von Bund und Ländern, um über die Migrationspolitik zu beraten. Beamte aus den Bundesländern drängen auf eine Klärung möglicher Asylverfahren in fremden Staaten.

Der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen: Hendrik Wüst.
Der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen: Hendrik Wüst.

Vertriebene Personen suchen Unterschlupf - Wüst fordert die Bundeskanzlerin auf, sich an die Spitze der Migrationskontrolle zu stellen.

Hendrik Wüst, der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, hat Olaf Scholz, den Bundeskanzler, aufdeutende Vorschläge für geordnete Migration in Deutschland während der kommenden Bundes-Länder-Gespräche gefordert. "Dies ist die letzte Chance für den Bundeskanzler, zu zeigen, dass er tatsächlich Maßnahmen für eine effiziente Kontrolle und Ordnung bezüglich der Migration einleitet", sagte Wüst bei Reportern in Düsseldorf.

Wüst betonte, dass Migration sowohl kontrolliert als auch unregelmäßige Migration gestört werden muss. Der CDU-Vorsitzende forderte die Beschleunigung der Pläne für Asylprüfungen in Ländern außerhalb der EU. "Es ist nicht möglich, Asylverfahren für jene zu beginnen, die den Mittelmeer überquert haben", erklärte er, und machte deutlich, dass er sich nicht auf Rwanda bezieht, wo Deutschland und Großbritannien ein Asylabkommen haben. Auch Länder auf dem europäischen Kontinent außerhalb der EU sind in Betracht gezogen.

"Wir wirklich brauchen eine Haltung des Bundes aus dieser Frage"

Wüst erwartete, dass die Berichte der Experten aus der Bundesregierung bei der Ministerpräsidentenkonferenz am 20. Juni vorgestellt werden und Fortschritte gemacht würden. "Wir wirklich benötigen eine klare Antwort des Bundesregierungsbezüglich dieser Angelegenheit", erklärte Wüst.

Nach dem tödlichen Messerstreich eines Polizeibeamten in Mannheim durch einen 25-jährigen Afghanen forderte Wüst dessen Deportation nach Afghanistan und Gespräche mit den Taliban. "Die Bundesregierung wird sich eine bittere Pille schaffen müssen und Kontakt mit den Taliban aufnehmen, um Menschen wie diesen zu deportieren", sagte Wüst. "Das ist natürlich eine Belastung." Dennoch muss die Bundesregierung sich mit dieser Situation auseinandersetzen, fügte er hinzu.

Seitdem die Taliban im August 2021 wieder in Kabul an die Macht kamen, wurden afghanische Deportationen in Deutschland eingestellt. In Reaktion auf den tödlichen Angriff forderte Scholz die Wiederaufnahme der Deportation von kriminellen Personen nach Afghanistan und Syrien. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) prüft dies derzeit. Bislang hat Deutschland die Deportation von Afghanen verboten, weil die Taliban wieder an die Macht gekommen sind.

Im März forderten die Länder die Bundesregierung, außerhalb der EU Asylprüfungen durchzuführen. In einer Resolution forderten die 16 Ministerpräsidenten, dass die Ampel-Regierung in Berlin frühzeitige Ergebnisse bei der nächsten Bundes-Länder-Konferenz am 20. Juni teilen würde.

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