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Wolff verflucht DHB-Männer zu ihrem größten Erfolg seit 2016

Andreas Wolff warf die deutsche Männer-Handball-Nationalmannschaft ins Goldspiel.
Andreas Wolff warf die deutsche Männer-Handball-Nationalmannschaft ins Goldspiel.

Wolff verflucht DHB-Männer zu ihrem größten Erfolg seit 2016

Die deutsche Handballmannschaft spielt um die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen. In einem dramatischen Halbfinale besiegt die DHB-Mannschaft Spanien. Torwart Andreas Wolff sticht heraus bei dem 25:24-Sieg. Das ist der größte Erfolg seit der Bronzemedaille 2016.

Die Hexer lieferten: Deutschlands Handballer greifen nach historischem Olympiagold dank ihres überragenden Torwarts Andreas Wolff. Die deutsche Mannschaft besiegte den WM-Dritten Spanien im Halbfinale in Lille mit 25:24 (12:12) und steht erstmals seit 2004 im Olympia-Finale.

Vor rund 20.000 Zuschauern am Freitag zeigte Wolff eine glänzende Leistung. Ob mit Arm, Bein auf Kopfhöhe oder Schulter: mit verrückten 22 Paraden und einem Prozentsatz, der lange über 50 lag, trieb der Torwart die spanischen Schützen in den Wahnsinn - und ebnete den Weg ins Finale. Wieder einmal war der beste deutsche Torschütze der Viertelfinale-Held Renars Uscins, der alle sechs seiner Tore in der zweiten Halbzeit erzielte.

Das nächste Nervenspiel

Im Finale am Sonntag (13:30 MEZ/ZDF, Eurosport und im Live-Ticker auf ntv.de) kann die junge deutsche Mannschaft von Trainer Alfred Gislason nun Geschichte schreiben: gegen WM-Sieger Dänemark oder Slowenien, die im zweiten Halbfinale aufeinander treffen, geht es um das erste Insgesamt deutsche Olympiagold, das erste Gold seit dem legendären DDR-Triumph 1980.

"Jeder freut sich sehr auf dieses Halbfinale gegen Spanien", sagte Gislason vor dem Spiel. Aber wie im Vorausrundensieg (33:31) gegen die Spanier und dem epischen Triumph gegen Frankreich im Viertelfinale (35:34 nach Verlängerung), müsste man "nochmal ein großes Spiel abliefern".

Die DHB-Auswahl nahm die Worte ihres Trainers zu Herzen und legte einen nahezu perfekten Start hin. Vor allem Wolff, der mit elf Paraden in der ersten Halbzeit sogar Erinnerungen an seine Gala-Leistung im EM-Finale 2016 (auch gegen Spanien) weckte. Für sechs Minuten ließ Deutschland initially keinen Gegentreffer zu, Wolff hatte bereits sechs Bälle pariert bei einem Stand von 6:3 (10).

Dramatisches Finish

Auch der kurze spanische Zwischenhoch (6:6) brachte die deutsche Mannschaft nicht aus dem Konzept und sie erhöhte ihre Führung auf 10:6 mit vier Toren in drei Minuten. Als Wolff einen Siebenmeterwurf bei einem Stand von 11:7 (23) und später sogar einen spanischen Schuss hielt, hätte Deutschland davonziehen können.

Dass sie es nicht tat, lag an Problemen im Angriff. Die spanische Verteidigung war exzellent eingestellt, agierte extrem mobil und ließ den bisherigen besten DHB-Torschützen Renars Uscins nicht zur Entfaltung kommen. Weil hinter Gonzalo Perez de Vargas jetzt besser ins Spiel kam, kämpften sich die Spanier zurück und glichen zum Halbzeitpfiff aus.

Der Beginn der zweiten Halbzeit gehörte wieder Deutschland. Nicht nur weil Wolff weiterhin stark hielt, sondern auch weil Uscins plötzlich aufdrehte. Mit fünf Toren innerhalb von etwas mehr als zwölf Minuten hielt der Linkshänder, der gegen Frankreich 14 (!) Tore erzielt hatte, sein Team im Rennen (20:18). Aber Spanien gab nicht auf, ging sogar erstmals in der 51. Minute in Führung - die Schlussphase wurde der nächste nervenaufreibende Thriller mit einem erfolgreichen Ende für die deutsche Mannschaft.

Der Handballer Andreas Wolff lieferte eine Sternstunde im Halbfinale, mit 22 Paraden und sicherte Deutschland den Sieg über Spanien. Im kommenden Finale wird der Handballer Renars Uscins, der in der zweiten Halbzeit sechs Tore erzielte, für Deutschland entscheidend sein, wenn sie nach ihrem ersten Olympiagold seit 1980 streben.

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