Wölfe schneller erschießen: Europäische Kommission will Schutzstatus herabstufen
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte, Wölfe seien in mehreren Teilen Europas zu einer „echten Bedrohung“ für Nutztiere geworden. Mit diesem Vorschlag unternimmt die EU einen „wichtigen Schritt“, um den Behörden mehr Freiheiten im Umgang mit Wölfen zu geben. Von der Leyen hatte die EU-Staaten bereits im September aufgefordert, „wo es nötig ist, Maßnahmen zu ergreifen“.
In Deutschland soll es nach einem Vorschlag von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) möglich sein, Wölfe im Umkreis von einem Kilometer um die Abrissstelle innerhalb von 21 Tagen nach einem Viehabriss zu erschießen. Dabei bedarf es weiterhin einer Abschussgenehmigung, es handele sich zudem um „vorab festgelegte Gebiete mit erhöhtem Rissaufkommen“ und die Wölfe müssten „angemessene Gruppenschutzmaßnahmen“ überwinden.
Im EU-Recht genießen Wölfe bisher besonderen Schutz durch die FFH-Naturschutzrichtlinie. Die Richtlinie basiert auf der Vereinbarung der Berner Übereinkunft zum Schutz der wildlebenden Tiere und Pflanzen Europas und kann daher nicht allein auf Initiative der EU geändert werden. Alle 51 Unterzeichnerstaaten der Konvention, darunter die Türkei und Weißrussland, müssen den Vorschlägen des Ausschusses zustimmen.
jhm/internationale arbeitsorganisation
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Quelle: www.stern.de