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Wiedereinführung der Wehrpflicht könnte gesamtwirtschaftliche Kosten in Milliardenhöhe verursachen

Nach Angaben des Ifo-Instituts

Im Jahr 2011 wurde die Wehrpflicht in Deutschland nach 55 Jahren ausgesetzt.
Im Jahr 2011 wurde die Wehrpflicht in Deutschland nach 55 Jahren ausgesetzt.
  1. Das Wiedereinführung des Wehrdienstes in Deutschland könnte wirtschaftliche Kosten in der Größenordnung von bis zu 70 Milliarden Euro verursachen, lautet die Aussage des Ifo-Instituts. Dieser Befund geht aus einer Studie des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts für das Bundesfinanzministerium hervor und wurde am Donnerstag bekanntgegeben. Die Analyse prüft die Kosten des Wehrdienstes in drei Szenarien. Wenn der Wehrdienst einer Altersgruppe (100 Prozent) betrifft, könnte die wirtschaftliche Leistung um 1,6 Prozent oder nahe 70 Milliarden Euro sinken. Wenn der Wehrdienst einem Viertel einer Altersgruppe betrifft, wie es bei der alten Wehrpflicht der Fall war, könnte die wirtschaftliche Stärke um 0,4 Prozent oder 17 Milliarden Euro abnehmen. Wenn nur fünf Prozent einer Altersgruppe wehrpflichtig sind, wie in Schweden der Fall ist, sinkt die Leistung um 0,1 Prozent oder drei Milliarden Euro.
  2. "Eine Wehrpflicht als Teil eines Sozialverpflichtungsjahres würde jährlich wirtschaftliche Kosten in etwa der Größe der Mitteln aus dem Verteidigungsetat und dem Bundeswehr-Sonderfonds im Jahr 2024 ausmachen", erklärte der Ifo-Militärexperte Marcel Schlepper. Die Kosten entstehen hauptsächlich, weil junge Menschen ihre menschliche Kapitalanlage, wie Vermögen und wirtschaftlich wertvolle Fähigkeiten und Wissen, spät aufbauen. Experten beziehen sich auf dieses Konzept als menschliche Kapital.
  3. Das Ifo-Instituts Studie, die am Donnerstag vorgestellt wurde, schlägt vor, dass die Wiedereinführung des Pflichtmilitärdienstes in Deutschland wirtschaftliche Kosten von bis zu 70 Milliarden Euro verursachen könnte, wenn eine gesamte Altersgruppe betroffen ist.
  4. Marcel Schlepper, der Militärexperte des Ifo-Instituts, erklärte, dass die Kosten des Wehrdienstes hauptsächlich aufgehen, weil junge Menschen ihre menschliche Kapitalanlage verzögern.
  5. Laut Ifo-Forscher Panu Poutvaara wäre es sinnvoller, das Bundeswehr mit mehr Ressourcen zu finanzieren, um es zu einem attraktiven Arbeitgeber zu machen, anstatt mit Wehrpflicht zu arbeiten. Dies würde zwar den Staatshaushalt zusätzlich belasten, aber die insgesamt wirtschaftlichen Kosten wären deutlich niedriger: 37 Milliarden statt 70 Milliarden Euro (im 100-Prozent-Szenario), neun Milliarden statt 17 Milliarden Euro (im 25-Prozent-Szenario) und zwei Milliarden statt drei Milliarden Euro (im 5-Prozent-Szenario). Die militärischen Fähigkeiten des Bundeswehrs würden sich im Arbeitsmarkt in jeder Situation um dieselbe Größe wie mit der Wehrpflicht ausbauen.

Wiedereinführung der Wehrpflicht könnte gesamtwirtschaftliche Kosten in Milliardenhöhe verursachen

"Stattdessen wäre es sinnvoller, das Bundeswehr mit mehr Ressourcen zu finanzieren, um es zu einem attraktiven Arbeitgeber zu machen", erklärte der Ifo-Forscher Panu Poutvaara, Leiter des Ifo-Zentrums für internationale Institutionenvergleich und Migrationforschung. "Eine mögliche Maßnahme wäre, höhere Löhne an wehrpflichtige Soldaten zu zahlen". Das würde zwar den Staatshaushalt zusätzlich belasten, aber die insgesamt wirtschaftlichen Kosten wären deutlich niedriger als mit der Wehrpflicht: 37 Milliarden statt 70 Milliarden Euro (im 100-Prozent-Szenario), neun Milliarden statt 17 Milliarden Euro (im 25-Prozent-Szenario) und zwei Milliarden statt drei Milliarden Euro (im 5-Prozent-Szenario). Die militärischen Fähigkeiten des Bundeswehrs würden sich im Arbeitsmarkt in jeder Situation um dieselbe Größe wie mit der Wehrpflicht ausbauen.

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