- Wieder wurde die Regenbogenflagge durch die Hakenkreuzflagge ersetzt
In Neubrandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, unbekannte Täter haben erneut eine Regenbogenflagge vom Bahnhofsplatz entfernt und durch eine Flagge mit einem Hakenkreuz ersetzt. Wie die Polizei mitteilte, bemerkte ein Passant am Morgen die Flagge mit dem verbotenen Symbol. Die eingesetzten Beamten entfernten und sicherten die Flagge. Die Untersuchungen wegen des Gebrauchs verfassungswidriger Symbole wurden eingeleitet.
Laut der Stadtverwaltung weht die Regenbogenflagge - ein Symbol für Freiheit für alle sexuellen Orientierungen, Vielfalt und Toleranz - ständig auf dem Bahnhofsplatz neben der Stadt- und Universitätsflagge. Letztes Jahr wurde sie ebenfalls gestohlen und durch eine Nazi-Flagge ersetzt.
Stadt verurteilt Aktion
Die Stadtverwaltung hat den jüngsten Vorfall als Angriff auf die grundlegenden Werte der Bundesrepublik Deutschland verurteilt. "Das Hissen einer Hakenkreuzflagge ist nicht nur eine Straftat, sondern auch ein widerliches Symbol einer menschenverachtenden Ideologie, die in unserer Gesellschaft keinen Platz hat", heißt es in der Erklärung.
Die Stadt wird weiterhin für eine offene, vielfältige und freie Gesellschaft eintreten, in der jeder Mensch respektiert und wertgeschätzt wird und in der Hass und Intoleranz keinen Platz haben. In der Vergangenheit wurden auch vor dem Rathaus Regenbogenflaggen gestohlen.
Ähnlicher Vorfall letztes Jahr
Letztes Jahr wurde die Regenbogenflagge kurz vor der Christopher Street Day Demonstration in Neubrandenburg gestohlen und ersetzt. Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Stefanie Drese (SPD), die an der Veranstaltung teilnahm, verurteilte den Flaggenvorfall als Diskriminierung und queerfeindliche Provokation und forderte Akzeptanz, Toleranz und das Recht auf Selbstbestimmung.
Der Christopher Street Day (CSD) findet abwechselnd in Neubrandenburg und Neustrelitz statt. In diesem Jahr fand das Event in Neustrelitz im Juni statt. Der CSD erinnert an den ersten bekannten Aufstand von Homosexuellen gegen Polizeigewalt in New Yorks Christopher Street am 28. Juni 1969. Seitdem gehen Menschen weltweit auf die Straße, um daran zu erinnern.
Die Stadtverwaltung hat ihren Abscheu gegenüber dem jüngsten Vorfall zum Ausdruck gebracht und sieht den Austausch der Regenbogenflagge durch eine Hakenkreuzflagge als Angriff auf die Werte der Bundesrepublik Deutschland. Darüber hinaus hat der Stadtrat zugesagt, weiterhin für eine offene, vielfältige und integrative Gesellschaft einzutreten, in der die Hakenkreuzflagge, die für Hass und Intoleranz steht, keinen Platz hat.