zum Inhalt

Wie man sich im Freibad sicher hält

Je wärmer es wird, desto voller wird das öffentliche Schwimmbad. Jedoch erhöhen sich auch die Risiken. Ein Experte erklärt, wie man Probleme vermeidet.

Große Spaß im Freibad: Kaum acht Millionen Kinder und Erwachsene planschten im Jahr 2023.
Große Spaß im Freibad: Kaum acht Millionen Kinder und Erwachsene planschten im Jahr 2023.

- Wie man sich im Freibad sicher hält

Andreas Gaedicke, 53 Jahre alt, ist ein "Bademeister" und der 2. Vorsitzende des Bundesverbands Schleswig-Holstein und Hamburg e.V. An heißen Tagen strömen etwa 1000 Gäste in sein Freibad. Dann drängen sich Kinder und Erwachsene in den Schwimmbecken, auf der Rutsche, im Wasserkletterbereich und auf dem Spielplatz. Innerhalb von drei Minuten, sagt Gaedicke, müsse er und sein Team in der Lage sein, das gesamte Gelände auf mögliche Schwimmunfälle zu inspizieren. Denn: "Nach drei Minuten ohne Sauerstoff beginnt das Gehirn zu sterben."

Hier sind seine wichtigsten Tipps für einen sicheren Besuch im Freibad:

  • "Lassen Sie Ihre Kinder nie aus den Augen. In einigen Bädern werden Eltern, die ständig auf ihre iPads oder Smartphones schauen, sogar verbannt. Das ist wirklich ein großes Problem geworden. Eltern haben die Aufsichtspflicht! Vor ein paar Tagen wäre hier fast ein fünfjähriger Junge ertrunken. Er war ohne Schwimmflügel vom Einmeterbrett gesprungen und konnte nicht schwimmen. Kinder in solchen Situationen können ihr Gesicht nicht mehr über Wasser bringen und um Hilfe rufen. Sie ertrinken still. Wir verdanken es dem schnellen Denken von zwei Teenagern, dass das Kind oben gehalten und gerettet wurde."
  • "Delegieren Sie Verantwortung nicht an ältere Geschwister."
  • "Lassen Sie das iPad zu Hause."
  • "Tragen Sie Sonnenschutz auf. Am besten schon vor dem Besuch im Freibad. Sonnenschutz braucht Zeit zum Einziehen. Andernfalls geht der Schutz verloren und verschmutzt das Poolwasser."
  • "Versuchen Sie einen Besuch im Freibad an bewölkten, warmen Tagen. Die Bäder sind dann weniger voll, und Sie müssen sich keine Sorgen um Sonnenbrand machen."

Wichtig im Freibad: "Beschweren Sie sich nicht, wenn das Wasser zu kalt ist"

  • "Bringen Sie bitte keine Glasflaschen mit. Wenn sie zerbrechen, können kleine Scherben auf der Wiese oder in den Fugen zwischen den Platten landen. Es ist schwierig, sie von nassem Boden aufzusammeln. Es wird noch gefährlicher, wenn weiße Scherbenfragmente im Schwimmbecken landen, da sie kaum bemerkbar sind."
  • "Beschweren Sie sich nicht, wenn Sie das Wasser zu kalt finden. Das kalte Gefühl resultiert aus dem Unterschied zwischen der Oberflächentemperatur auf Ihrer Haut und der Wassertemperatur. Wenn Sie 30 Minuten in der Sonne liegen, kann die Oberflächentemperatur Ihrer Haut 60 Grad erreichen. Wenn Sie dann in 23-Grad-Wasser springen, beträgt der Unterschied 37 Grad, den Sie als Kälteschock spüren werden."
  • "Strom und Wärme sind kostbar. Ein nahegelegenes Freibad wird mit Energie aus einer lokalen Biogasanlage beheizt. Das ist wirtschaftlich und ermöglicht den Kollegen, ihren Gästen eine Wassertemperatur von 28 Grad zu bieten. Vielleicht gibt es auch solche Bäder in Ihrer Nähe."
  • "Haben Sie wirklich Sonnenschutz aufgetragen?"
  • "Erinnerungsfotos vom Freibad sind toll. Aber veröffentlichen Sie sie nicht auf sozialen Netzwerken oder WhatsApp. Andere Badende könnten darauf zu sehen sein. Sie haben ein Recht auf Privatsphäre. Die Fotografie ist in vielen Bädern jetzt verboten."
  • "Fritten sind Teil des Freibad-Erlebnisses. Aber machen Sie danach eine Pause, bevor Sie wieder ins Wasser springen. Und werfen Sie den Teller in den Müll, nicht auf den Boden."
  • "Auch wenn es nervt: Folgen Sie den Anweisungen der Kollegen. Es ist unser Haus, unsere Regeln."
  • "Zum Schluss eine Bitte: Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, sich in der Schwimmausbildung zu engagieren? Alle Clubs suchen dringend nach freiwilligen Helfern. Die Ausbildung von Kindern hat durch die Corona-Pandemie stark gelitten, und die Wartelisten sind immer noch lang. Später kam die Energiekrise durch den Ukraine-Krieg hinzu, mit vielen Pools, die das Wasser nur auf 18 oder 19 Grad heizen. Die Kleinen bibberten, es gab keinen Gedanken an Schwimmausbildung. Es gibt viel aufzuholen."
  • Die Hitze der Sonne kann helfen, das kalte Gefühl beim Einsteigen ins Becken zu reduzieren, da sie die Oberflächentemperatur der Haut erhöht.
  • An heißen Tagen kann das Poolwasser aufgrund der Temperaturunterschiede kälter

Lesen Sie auch:

Kommentare

Aktuelles