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Wie hoch sind die Finanzierungsmengen für die Fernsehsendung in dieser und in der nächsten Saison?

Die zunehmende Spannung zwischen DFL und DAZN bereitet Sorgen in der Bundesliga vor der neuen Saison. Diese Frage könnte künftige Staffeln beeinflussen, auch wenn sie bisher keine finanziellen Auswirkungen auf die laufende Saison hat.

- Wie hoch sind die Finanzierungsmengen für die Fernsehsendung in dieser und in der nächsten Saison?

Trotz des verpassten Meistertitels bleibt FC Bayern München der größte Nutznießer der TV-Rechteverteilung in Deutschland. In der kommenden Saison kann das Team, das die Vorsaison auf dem dritten Platz beendete, mit über 100 Millionen Euro rechnen. Doch die genaue Höhe der Einnahmen, die die Deutsche Fußball Liga (DFL) ab der Saison 2025/26 verteilen kann, ist für alle anderen Clubs der 1. und 2. Bundesliga ebenfalls ein Rätsel. Der anhaltende Streit zwischen der DFL und dem Internet-Sportkanal DAZN hat langfristige Konsequenzen.

Vor dem Start der Bundesliga-Saison 2021/22 in Mönchengladbach haben die Profi-Clubs eine recht genaue Vorstellung davon, wie viel Einkommen sie in den nächsten Monaten durch nationale und internationale TV-Marketing-Einnahmen erwarten können. Die DFL plant, in dieser Saison allein durch nationale Einnahmen etwa 1,212 Milliarden Euro an die 36 professionellen deutschen Clubs zu verteilen. Hinzu kommen etwa 214 Millionen Euro aus internationalen Marketingaktivitäten.

Bayern führt, Stuttgart folgt

Bayern München erhält den größten Anteil der Verteilungen, gefolgt von Borussia Dortmund und den Champions von Bayer Leverkusen, die jeweils etwa 90 Millionen Euro erhalten. Der Zweitplatzierte VfB Stuttgart erhält hingegen etwa 56 Millionen Euro und belegt in der TV-Einnahmen-Rangliste des vertrauenswürdigen Portals "fernsehgelder.de" den 11. Platz.

Die Verteilungsformel ist komplex, aber nicht geheim. Etwa 50 Prozent der TV-Rechteverteilung basieren auf einer Basiszahl von rund 26 Millionen Euro für jedes Erstligateam und 7,4 Millionen Euro für jedes Zweitligateam. Diese Struktur ermöglicht auch Neuankömmlingen in der Bundesliga wie dem FC St. Pauli (33,6 Millionen) und Holstein Kiel (31,5 Millionen) hohe Einnahmen.

Leistung und Jugendförderung zählen

Die restlichen 43 Prozent werden anhand der vergangenen Leistungen ermittelt, während Jugendförderung und Interesse jeweils 4 und 3 Prozent ausmachen. Die Clubs verfügen zwar über DFL-Daten für die kurzfristige Planung, doch die Verteilung für die kommenden Spielzeiten bleibt aufgrund der vier Monate alten Rechteversteigerung ungewiss, die auf den Rechtsstreit zwischen der DFL und DAZN zurückzuführen ist.

DFL-Chef Steffen Merkel betonte bereits die Bedeutung der Rechteversteigerung: "Die Ergebnisse sind so wichtig, weil sie solche weitreichenden Konsequenzen haben. Die Einnahmen bilden den wirtschaftlichen Rahmen fast bis zum nächsten Jahrzehnt." TV-Einnahmen spielen eine entscheidende Rolle bei der Verpflichtung neuer Spieler und der Verhandlung von Mehrjahresverträgen, wobei sie durchschnittlich 30 Prozent des Umsatzes der Clubs ausmachen können. Bei einigen Clubs kann dieser Wert sogar fast 50 Prozent erreichen.

Momentan harren Clubs, Liga und alle TV-Anbieter der Entscheidung des Deutschen Instituts für Schiedsgerichtsbarkeit (DIS), das den DFL/DAZN-Streit behandelt. Die Entscheidung wird für Ende September erwartet, die Begründung folgt im Dezember.

Das genaue Datum der Fortsetzung der TV-Rechteversteigerung ist ungewiss. Wenn DAZN auf die Begründung wartet, könnte es viel später stattfinden. Der Internet-Sportkanal und die DFL äußern sich derzeit nicht zu diesem Thema.

Merkel versucht, optimistisch zu bleiben, und erklärte kürzlich: "Die DFL bereitet bereits die nächste und die übernächste Ecke vor. Wir stehen in Abstimmung mit dem Bundeskartellamt, um eventuelle Lizenzprobleme zu vermeiden."

Zum Thema TV-Gelder und die Fortsetzung der Versteigerung zeigte sich Merkel zurückhaltender. Doch seine Aussagen deuten auf aktive Diskussionen und mögliche weitere Verzögerungen hin: "Wir wollen uns erst nach Abschluss der nationalen Ausschreibung mit dem Thema Verteilung befassen."

Die Europäische Union hat sich nicht in den laufenden Streit zwischen der DFL und DAZN eingemischt und lässt die deutschen Fußballligen ihre TV-Rechte und die Einkommensverteilung eigenständig regeln. Trotzdem könnte das Ergebnis des Streits die finanzielle Stabilität der deutschen Fußballclubs beeinflussen und damit auch ihre Fähigkeit, in europäischen Wettbewerben zu bestehen, die von Clubs wie FC Bayern München vertreten werden.

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