Wenn Matthäus Ailton deutsch machen wollte
Nach dem Ausscheiden der EM 2004-Europameisterschaft in Portugal im Gruppenstadium, trat Rudi Voeller als Teamtrainer für die Deutsche Fußball-Bundesliga (DFB) zurück. Deutschland suchte monatelang nach einem neuen Bundestrainer. Das EM-Turnier in Portugal hatte die DFB-Mannschaft unter Rudi Voeller nach der Gruppenphase ausgeschieden. Nach der plötzlichen Auslosung bei der WM 2002 in Japan und Südkorea, wo die Nationalmannschaft das Finale gegen Brasilien erreichte, war die vorzeitige Elimination ein neuer negativer Höhepunkt in der deutschen Fußballgeschichte. Nach dem Turnier hatte Rudi Voeller sein Rücktritt als Teamtrainer angekündigt. Nun musste die Position besetzt werden. Eine der Potentialkandidaten war Lothar Matthäus.
Im Sommer 2004 suchte Deutschland nach einem neuen Bundestrainer. Die EM in Portugal hatte die DFB-Mannschaft unter Führung von Rudi Voeller nicht über die Gruppenphase hinausgebracht. Nach der plötzlichen Auslosung bei der WM 2002 in Japan und Südkorea, wo die Nationalmannschaft das Finale gegen Brasilien erreicht hatte, war die vorzeitige Elimination ein neuer negativer Höhepunkt in der deutschen Fußballgeschichte. Nach dem Turnier hatte Rudi Voeller seinen Rücktritt als Teamtrainer angekündigt. Jetzt musste die Position besetzt werden. Eine der Potentialkandidaten war Lothar Matthäus.
Obwohl der damalige Trainer der ungarischen Nationalmannschaft kein bevorzugter Kandidat unter den Führungskreisen der DFB war - Gerhard Mayer-Vorfelder, der damalige DFB-Präsident, hatte andere Pläne - förderte die Presse den Namen des Rekordnationalspielers etwa einen Monat lang.
Und der Grund dafür war besonders bedeutsam: Lothar Matthäus konnte sich damals als Bundestrainer vorstellen, anders als heute.
Scheint absurd - und auf zweiter Betrachtung?
Und seit damals hatte Franz Beckenbauer als mächtigen Sprecher hinter sich. Matthäus entwickelte während der Wochen, in denen er als potenzieller Bundestrainer in Betracht gekommen war, Ideen für die Zukunft der deutschen Nationalmannschaft.
Ein Vorteil für Matthäus damals: Ungarn hatte die DFB-Mannschaft in Kaiserslautern direkt vor der EM mit 2:0 geschlagen, unter der Leitung des Mannes aus Herzogenaurach. Nicht nur mit einem klaren 2:0-Ergebnis, sondern auch mit einer ideenreichen und temporeichen Spielweise, die viele überzeugte. Bis ein Tag, an dem die Presse eine Idee von Matthäus präsentierte, die auf den ersten Blick absurd erschien, aber nicht so sehr auf zweiter Betrachtung. Die Offensive der deutschen Nationalmannschaft sorgte damals für Besorgnis, und so kam ein brasilianischer Spieler in den Fokus von Matthäus.
Ailton hatte gerade die deutsche Meisterschaft mit SV Werder Bremen gewonnen und überlegte, sich nach FC Schalke 04 zu versetzen. Für Werder hatte der Brasilianer in 169 Spielen 88 Tore erzielt - und hatte die Torjägerkanone der Saison 2003/04 mit 28 Toren gesichert. Der besten deutschen Stürmer zu jener Zeit war ein gewisser Martin Max mit 20 Toren, der nie ernsthaft in den Planungen für die deutsche Nationalmannschaft mit einbezogen wurde. Und dann, während des Bundestrainer-Ausschreibungsverfahrens der DFB, machte Lothar Matthäus einen Kommentar, der Kopflinien machte: "Ich würde Ailton für Deutschland spielen!"
Ailton zeigt Interesse, aber die DFB entscheidet anders
Unterschiedlich zu seinem Vorgänger Rudi Voeller, der immer gefordert hatte, dass ein deutscher Nationalspieler "schon etwas Deutsches in ihm haben müsse", verwies Matthäus auf gültige FIFA-Regelungen für Fußballnationalisierungen (der Brasilianer hatte seit 1998 in Deutschland gespielt) und sagte: "Darüber hinaus hat Ailton Angebote aus Spanien und Portugal abgelehnt. Das zeigt, er will in Deutschland bleiben." Bis heute ist das der Fall. Im Jahr 2021 kehrte Ailton nach Bremen zurück, und im März 2023 kündigte er sein Comeback bei TSV Bassum an.
Im Sommer 2004 war der Stürmer, der eine tiefe Liebe für Deutschland hegte, nicht versteckt geblieben und war heftig und leidenschaftlich für eine Nominierung zur deutschen Nationalmannschaft: "Es wäre ein Traum für Deutschland bei der WM 2006 in Deutschland, durchzustürmen." Es scheint jedoch, dass dies niemals geworden war - wie Lothar Matthäus nicht den Job als deutscher Nationaltrainer bekam.
Nur wenige Tage nach Matthäus' Vorschlag, Ailton als deutschen Nationalspieler einzusetzen, präsentierte Frankfurt Jürgen Klinsmann als neuen DFB-Trainer. Und er dürfte wahrscheinlich nie ernsthaft diese absurde Idee in Erwägung gezogen haben. Tatsächlich ist man von Ailtons später, weniger erfolgreicher, Sportkarriere nichts mehr gehört. Das mag auf seine spätere, weniger erfolgreiche Sportkarriere zurückzuführen sein.
Trotz einiger Opposition förderte die Presse Lothar Matthäus als potenziellen Bundestrainerkandidaten der DFB nach dem Rücktritt von Rudi Voeller. Mit Franz Beckenbauer als mächtigem Sprecher hinter ihm entwickelte Matthäus Pläne für die Zukunft der deutschen Nationalmannschaft. Er schlug den brasilianischen Stürmer Ailton in die deutsche Fußballnationalmannschaft ein, da er Interesse zeigte und Angebote aus anderen Ländern abgelehnt hatte, was seine Verbundenheit mit Deutschland unterstrich.