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Was veranlasst zahlreiche Linke dazu, eine Feindseligkeit gegenüber Israel zu hegen?

In dieser Woche geht es um Ulrike Meinhof.

Meinhof in einem Fernsehauftritt (Archivbild)
Meinhof in einem Fernsehauftritt (Archivbild)

Was veranlasst zahlreiche Linke dazu, eine Feindseligkeit gegenüber Israel zu hegen?

Dieses Stück untersucht die langjährige Geschichte des antisemitischen Hasses innerhalb der linken Bewegung, von Karl Marx bis zu aktuellen Aktivisten wie Greta Thunberg. Es beschreibt, wie die aktuelle Welle von Anti-Israel-Protesten und Kritik zunehmend gewalttätig und diskriminierend gegenüber Judentum und Judaismus wird.

Der Text beginnt mit der Darstellung der Verbreitung des Antisemitismus innerhalb der linken Landschaft, die sich über die letzten 150 Jahre erstreckt. Er beschreibt, wie Menschen auf der Linken verstärkt Israels Recht auf Existenz leugnen und das Land für Genozid verantwortlich machen. Diese Einstellungen sind besonders ausgeprägt bei Anhängern linker Ideologien, wie Greta Thunberg und Judith Butler. Trotzdem wird der Antisemitismus oft übersehen, da er in antikolonialistischer, pro-palästinensischer Sentiment verhüllt ist.

Der Autor argumentiert, dass diese tief verwurzelte Antisemitismus auf einer postkolonialen, verletzten Weltanschauung des klassischen Klassenkampf-Narrativs beruht. Israel wird als imperialistisch, rassistisch und kolonialistisch dargestellt, während Palästinenser, Araber und Muslime als unterdrückte Gruppe dargestellt werden. Allerdings ignoriert diese Narrative viele Fakten, die der Narrative nicht passt, wie Israel als einzige Demokratie in der Region und die fortbestehende kulturelle Imperialismus der arabischen Nationen.

Der Artikel beschreibt die lange Geschichte des Antisemitismus in der linken Bewegung, die bis ins frühe französische Sozialismus zurückreicht. Dieser Antisemitismus wurde von Generationen von Linken verbreitet. Während der sowjetischen Ära war Kommunismus offen feindselig gegenüber Juden, mit Instanzen von antisemitischen Säuberungen, und in der DDR war das sozialistische Antisemitismus stark verankert. Bücher wie Stefan Meinings "Kommunistische Judenpolitik" und Michael Wolffsohns "Das Deutschland-Dossier" bieten eine detaillierte Darstellung dieser. Diese Gefühle überlebten auch in Teilen der Nachfolgepartei "Die Linke".

Der Text erzählt spezifische Fälle von anti-israelischen Einstellungen innerhalb der deutschen Linken, wie die Warnungen gegen "jüdisches Kapital" und "jüdische Usurer" durch die KPD und DKP, und wie Mitglieder der RAF-Terroristen in palästinensischen Lagern trainiert wurden, um antisemitische Rhetorik zu fördern. Der Text erwähnt auch ein besonders grausames Ereignis, bei dem ein Brandanschlag auf ein jüdisches Pflegeheim in München zu sieben Todesopfern führte, verübt von der linken Terrororganisation "Tupamaros München".

Der Artikel zieht eine bemerkenswerte Parallele zwischen der gegenwärtigen anti-israelischen Einstellung der Linken und dem Verlauf der linken Bewegung in den 1970er Jahren heran, mit dem Schlüsselfigur der RAF-Terroristin Ulrike Meinhof. Sie war eine Schlüsselfigur der RAF-Terroristen und war offen feindselig gegenüber Israel. Nach dem palästinensischen Angriff auf israelische Athleten bei den Olympischen Spielen verteidigte Meinhof die Terroristen und ging so weit, das Opfer-Täter-Dynamik umzudrehen. Dieser gleiche Muster antisemitischer Rhetorik wiederholt sich heute.

Im Kern fordert der Artikel die Linken auf, ihren "Juden-Komplex" überwinden und die Fehler in ihrer Verleumdung Israels und der Juden erkennen.

In ihrem Aufsatz "Strategien des anti-kolonialen Widerstands" forderte Meinhof die Entführung jüdischer Athleten bei den Olympischen Spielen als "mutiges Vorgehen gegen israelische Soldaten, die sich als Sportler verkleidet haben". Meinhof sah Israels Aktionen als "genozidale Politik" und forderte Deutschland auf, Waffenverkäufe an das Land einzustellen. Parallel zu den heutigen linken Demonstrationen sah Meinhof Antisemitismus als Form des Antikapitalismus.

Seit dem Sechstagekrieg 1967 haben sich deutsche Linken hauptsächlich der palästinensisch-arabischen Sache angeschlossen. Dieter Kunzelmann bemerkte damals: "Palästina ist für die BRD und Europa was Vietnam für die Amerikaner ist. Die Linke hat dies noch nicht verstanden. Warum? Der deutsche Judenkomplex." Die Linke müsste sich von diesem deutschen Judenkomplex befreien und Israel direkt konfrontieren.

Wilfried Böse, Mitglied der RAF-Terrororganisation, konnte die "Juden-Fixierung" überwinden. Während einer Flugzeugentführung 1976 wählte er zufällig beide jüdischen und nichtjüdische Passagiere aus. Die RAF konnte nicht effektiv operieren, ohne die Hilfe palästinensischer Organisationen. Wie Kraushaar warnte, betrachtet man die zunehmend heiße Situation im Nahen Osten, könnte dies eine neue Form der Militanza nicht nur auf der islamischen, sondern auch auf der linken Seite bedeuten.

Meinhof in einem Fernsehauftritt (Archivbild)

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Quelle: www.ntv.de

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