Was ist der Sinn, wenn man Einsparungen aufbaut?
Sie bieten oft niedrige Kreditzinssätze, aber auch niedrige Sparzinssätze und hohe Setup-Kosten: Bausparverträge. Dennoch kann es für einige Immobilienkäufer sinnvoll sein, einen abzuschließen.
In Deutschland wurden Ende des Vorjahres etwa 22 Millionen Bausparverträge abgeschlossen. Für Käufer ist diese Finanzierungsoption in letzter Zeit wieder attraktiver geworden, da Baudarlehen teurer geworden sind. Im Allgemeinen verlangen Bausparkassen deutlich niedrigere Kreditzinssätze als Banken. Wir erklären, was Sie über Bausparen wissen sollten.
Wie der Bausparvertrag funktioniert
Durch den Vertrag sparen Sie Eigenkapital für den Bau, Kauf oder die Modernisierung Ihres eigenen Grundstücks. Zunächst bestimmen Sie die anzusparende Summe. Für diese sogenannte Bausparsumme zahlen Sie monatlich einen bestimmten Betrag in den Vertrag ein. Sobald Immobilienbesitzer einen Teil der Summe - in der Regel die Hälfte - angespart haben, können sie den Rest abrufen. Sie leihen das verbleibende Geld bis zur Gesamtsumme von der Bausparkasse.
Bevor Sie einen Vertrag abschließen, berücksichtigen Sie, wann Sie die Finanzierung benötigen und wie viel Sie monatlich sparen können. Auf dieser Grundlage wählen Sie das Bauspartarif.
Das Auszahlungsdatum berechnen
Sie sollten Ihren Vertrag so berechnen, dass er zu Ihrem gewünschten Termin ausgezahlt wird, d. h., das sogenannte Auszahlungsziel erreicht. Andernfalls müssen Sie eventuell eine teure Zwischenfinanzierung aufnehmen. Bausparkassen können Ihnen kein genaues Datum nennen, wann das Geld ausgezahlt wird - aus rechtlichen Gründen. Sie informieren jedoch in Spar- und Tilgungsplänen ungefähr über die Auszahlung.
Ein Auge auf die Zinsbedingungen haben
Der Zinssatz für Ihren Bauspardarlehen ist bei Vertragsabschluss fest. Oft ist der Zins niedriger als bei der herkömmlichen Baufinanzierung. Roland Stecher vom Verbraucherzentrale Bremen sieht dies als Vorteil: "Sie sichern sich die derzeit niedrigen Zinsen für die Zukunft." Teilweise bis zu zehn Jahre im Voraus und unabhängig davon, wie sich der Marktzinssatz entwickelt. Dies gewährleistet Planungssicherheit.
Allerdings wird dieser Vorteil durch niedrig verzinste Guthaben ausgeglichen. "Die Verzinsung ist katastrophal", sagt Stecher. Um diesen Nachteil zu begrenzen, sollten Sie nur den vertraglich vereinbarten Mindestbetrag sparen. Stecher empfiehlt, maximal 50.000 Euro in den Vertrag zu investieren. Den Rest des Geldes sollten Sie anderswo anlegen.
Ein Bestandteil der Finanzierungsmischung
Bauspardarlehen ergänzen den Hauptkredit von der Bank. Nach Expertenmeinung sind sie eher ungeeignet für eine vollständige Finanzierung. Im Allgemeinen ist es sinnvoll, 20 bis 40 Prozent des Kaufpreises mit der Bausparsumme zu decken, wie das Magazin "Finanztest" (Ausgabe 5/2024) empfiehlt. Der Grund: Bauspardarlehen müssen schneller zurückgezahlt werden. Dies erhöht Ihre monatliche Belastung und verengt damit Ihren finanziellen Spielraum.
Andererseits sind Sondertilgungen in beliebiger Höhe möglich. Diese reduzieren die Zinsbelastung. Im Gegensatz zu kommerziellen Banken verlangen Bausparkassen in der Regel keine Zinsaufschläge für Sondertilgungen oder eine Vorfälligkeitsentschädigung, wenn der Kredit früher als ursprünglich geplant zurückgezahlt wird. Wie viel Geld aus dem Bausparvertrag und dem klassischen Hypothekendarlehen benötigt wird, sollte jeder Immobilienkäufer individuell berechnen.
Der Staat unterstützt ebenfalls
Der Staat Subventioniert Bausparverträge Unter bestimmten Bedingungen
Im Allgemeinen gibt es die Wohnungsbauprämie, die Arbeitnehmersparzulage und das Wohnungs Riester. Die Höhe der Subvention - und ob es überhaupt eine gibt - hängt vom Einkommen ab: Für die Wohnungsbauprämie erhalten Singles 70 Euro pro Jahr und Paare die doppelte Menge. Für die Arbeitnehmersparzulage liegt die Obergrenze bei 43 Euro für Singles und 86 Euro für Paare. Die jährliche Subvention für eine vierköpfige Familie kann bis zu 950 Euro für das Wohnungs Riester betragen. Wichtig zu wissen: "Es gibt keine Doppel- oder Dreifachsubvention", sagt Alexander Nothaft vom Verband Privater Bausparkassen.
Die Nachteile des Bausparens
Das Bausparen hat vier große Nachteile: Erstens niedrige Zinsen auf Einlagen. Zweitens die Gebühr. Die einmalige Gebühr ist bei Vertragsabschluss fällig und gilt sowohl für den Spar- als auch den Kreditanteil. "Wenn die Kosten höher sind als die Zinsen, kann sich das Bausparen nicht lohnen", sagt der Verbraucherschützer Stecher. Andernfalls: Der Vertrag war es nicht wert. Dies korreliert mit der Zinsentwicklung.
Drittens die monatliche Sparrate. "Finanztest" empfiehlt, die Standardrate einzuhalten. Wer weniger zahlt, riskiert eine Vertragskündigung. Höhere Beträge können von der Vereinigung abgelehnt werden. Die Standard-Sparrate entspricht in der Regel drei bis fünf Prozent der Bausparsumme - die Sparsumme ist somit nicht sehr flexibel. Und viertens die Vielfalt der Tarifvarianten und Bedingungen. Dies erschwert Vergleiche und damit auch die Suche nach der optimalen Lösung.
Wann sich das Bausparen lohnt
Für relativ kleine Kredite bis 50.000 Euro kann sich das Bausparen lohnen, laut Roland Stecher. Dies liegt daran, dass kommerzielle Banken für solche Beträge oft Zuschläge verlangen, die in Bausparverträgen nicht vorhanden sind. Niedrige Kreditzinssätze können für Personen vorteilhaft sein, die ernsthaft in Betracht ziehen, in ihr eigenes Eigentum zu investieren und wahrscheinlich viel externes Kapital benötigen werden. In diesem Fall ist es jedoch ratsam, sicherzustellen, dass das Bauspartarif an die individuelle Lebenssituation angepasst werden kann, wenn sie sich ändert.
Nach der Berechnung des Auszahlungsdatums für ihren Bausparvertrag sollten Immobilienkäufer darüber nachdenken, überschüssiges Geld anderswo anzulegen, da die Zinsen niedrig sind. Bauspardarlehen ergänzen den Hauptkredit von der Bank und können für Personen vorteilhaft sein, die vorhaben, erheblich in ihr eigenes Eigentum zu investieren, aufgrund der günstigen Kreditzinssätze.