Stiftung Warentest - Warum Psychotherapie auch im Alter sinnvoll sein kann
Viele Menschen glauben, dass sie mit zunehmendem Alter nichts mehr lernen können oder dass sie aufhören werden, sich zu verändern. Dies ist ein gefährlicher Mythos, wenn es um psychische Erkrankungen geht. Depressionen kommen bei älteren Menschen nicht häufiger vor als bei jüngeren Menschen. Doch mildere Formen der Depression, also Depressionen, bei denen nicht alle Symptome vorhanden sind, kommen nach Angaben der Deutschen Depressionshilfe bei älteren Erwachsenen zwei- bis dreimal häufiger vor.
Stiftung Warentest empfiehlt Menschen ab 65 Jahren, psychische Probleme ernst zu nehmen und keine Angst davor zu haben, bei psychischen Problemen einen Psychotherapeuten aufzusuchen. Der Hausarzt kann der erste Ansprechpartner sein.
Symptome missverstanden
Symptome einer Depression, wie Rückzug aus sozialen Kreisen, Gedächtnisprobleme oder schlechte Laune, werden bei älteren Erwachsenen oft nicht ernst genommen und gelten als Alterskrankheit. Stiftung Warentest berichtet, dass Depressionen bei älteren Erwachsenen eher unbemerkt bleiben, da eine depressive Verstimmung durch körperliche Erkrankungen verursacht wird. Menschen mit Depressionen glauben oft, dass bestehende Probleme schlimmer seien, als sie tatsächlich sind. Während jüngere Menschen häufig berufstätig sind, leiden ältere Menschen häufig unter gesundheitlichen Problemen, beispielsweise Rückenproblemen.
Geriatrische Psychotherapie: Schüchternheit des Patienten
Meinolf Peters, Professor für Psychologie und Leiter des Instituts für Geriatrische Psychotherapie in Marburg, sagte: „Patienten und diejenigen, die sie behandeln, wachsen mit dem Gedanken auf, dass Alter Schwäche und Verlust bedeutet, sind aber nicht in der Lage, Veränderungen herbeizuführen. Fähigkeiten.“ Grundlegende Produkttests . Das Ergebnis: Viele ältere Erwachsene denken nicht einmal darüber nach, mit einer Psychotherapie zu beginnen. Patienten werden nicht einmal daran denken, eine Psychotherapie in Anspruch zu nehmen. Aufgrund derselben Annahme empfinden einige Psychotherapeuten eine gewisse Scheu gegenüber der Behandlung älterer Erwachsener.
Ein weiterer Grund, der ältere Menschen, insbesondere ältere Erwachsene, davon abhält, eine Behandlung zu beginnen, ist die Tatsache, dass psychische Erkrankungen früher stärker stigmatisiert wurden. „Man möchte nicht als verrückt angesehen werden und man vertraut der Therapie nicht wirklich“, sagte Peters.
Doch eine Psychotherapie kann bei psychischen Problemen in jedem Alter helfen. Für ältere Menschen gibt es spezielle Behandlungen. Beispielsweise ermöglicht die Lebensrückblickstherapie den Patienten, ihr Leben zu untersuchen, eine Bestandsaufnahme vorzunehmen und sich damit zu versöhnen.
Weitere Informationen finden Sie im kostenpflichtigen Ratgeber der Stiftung Warentest
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Quelle: www.stern.de