Wahlkampfbetrug in Sachsen nimmt zu
Nach der Landtagswahl in Sachsen tauchten Hinweise auf manipulierte Stimmzettel auf, die der rechtsextremen Partei Freie Sachsen zugutekamen. Eine Durchsuchung bei einem 44-Jährigen in Dresden führte die Staatsanwaltschaft zu erhärteten Verdachtsmomenten. Die Manipulationen hatten keine Auswirkungen auf die Verteilung der Sitze im Landtag.
Am Abend berichteten die Staatsschutzabteilung und die Generalstaatsanwaltschaft Dresden von Durchsuchungen aufgrund von Wahlfälschungsvorwürfen. Bei der Durchsuchung in Langebrück wurden mögliche Beweise sichergestellt, die die Verdachtsmomente gegen den Mann erhärteten, wie die Behörden mitteilten.
Zunächst wurden 126 manipulierte Stimmzettel entdeckt, davon 111 in Dresdner Wahlbezirken, 14 in Radeberg und einer in Dohna. Alle Manipulationen favoreiteten die rechtsextreme Freie Sachsen Partei.
Kurz nach der Wahl hatte die Generalstaatsanwaltschaft angekündigt, dass die Stimmzettel Anzeichen von Manipulationen aufwiesen. Kreuze waren überdeckt und neue für rechtsextreme Parteien gezeichnet worden. Die Unregelmäßigkeiten waren zunächst bei der Stimmenauszählung in Dresden am Wahltag entdeckt worden, woraufhin die Stadt eine Beschwerde eingereicht hatte. Später wurden weitere Fälle in Radeberg gefunden. Die manipulierten Stimmzettel, obwohl für ungültig erklärt, hatten keine Auswirkungen auf die Verteilung der Sitze im Landtag, wie der Stadtelectionausschuss Dresden mitteilte.
Ermittler entdeckten auch Manipulationen bei der Kommunalwahl am 9. Juni in Dresden-Langebrück. Insgesamt wurden 154 Briefwahlstimmzettel in diesen Bezirken manipuliert.
Trotz der aufgedeckten manipulierten Stimmzettel nach der Wahl bestätigte der Landeswahlausschuss das endgültige und offizielle Ergebnis der Landtagswahl. Die CDU sicherte sich 41 Sitze, die AfD 40, die BSW 15, die SPD 10 Sitze, die Grünen 7 und die Linke 6. Die Freien Wähler waren mit einem Mandat vertreten.
Die Generalstaatsanwaltschaft übergab den Fall an die Kommission, da die mutmaßliche Wahlfälschung mehrere Bezirke in Sachsen betrifft. Die Kommission leitete daraufhin eine umfassende Untersuchung des Wahlverfahrens und der möglichen Rolle verschiedener political parties ein.