- Vorsicht vor Fledermäusen: Ab Herbst dürfen keine Höhlenforschungen mehr stattfinden.
Erkundungen und Abenteuer in den Höhlen von Franken sind für viele immer noch ein beliebter Zeitvertreib, der Kühle genießend. Allerdings nimmt diese Aktivität in der Herbstsaison deutlich ab, da mehrere Höhlen in der Region, bekannt für ihre einzigartigen Felsformationen innerhalb der urbanen Dreiecke von Nürnberg, Bamberg und Bayreuth, als Unterschlupf für Fledermäuse dienen. Die Störung dieser Kreaturen während ihrer Winterruhe ist untersagt, da es von entscheidender Bedeutung ist, gefährdete Fledermausarten in Deutschland zu schützen.
Die "Fledermausnacht" am 24. August ist ein jährliches Ereignis, das Licht auf diese faszinierenden Kreaturen wirft. Nationwide finden zahlreiche Aktivitäten und Veranstaltungen statt, die sich auf Fledermäuse konzentrieren, die erst nach Sonnenuntergang aktiv werden.
Höhlen sind ein wichtiger Anziehungspunkt für Wanderer und Touristen
Das Naturschutzgesetz definiert klar die Einschränkungen für gestörte Winterquartiere, wie Nicole Meier, Expertin für Fledermausschutz beim Bayerischen Naturschutzverband (LBV) und Projektkoordinatorin des Schutzprogramms für die Kleine Hufeisennase, erklärt. Winterquartiere für Fledermäuse dürfen von 1. Oktober bis mindestens 31. März nicht gestört werden. Neben Höhlen dienen auch bestimmte Tunnel und Keller als Winterquartiere.
Die wachsende Beliebtheit lokaler Naturziele wie die zahlreichen Höhlen in Franken hat zu einer Zunahme der menschlichen Aktivität geführt. Störungen treten oft auf den Wanderwegen der Region auf und können sogar während der kalten Jahreszeit fortbestehen, wie Meier betont, aufgrund der einzigartigen Temperatur, die Höhlen oder Eiszapfen am Eingang aufrechterhalten.
"Jede Höhle könnte ein Winterquartier sein"
Meier betont die Wichtigkeit von Vorsicht. "Nehmen Sie an, dass jede Höhle ein Winterquartier sein könnte", was darauf hinweist, dass Störungen schwerwiegende Folgen haben können. Fledermäuse senken ihren Stoffwechsel im Winter, wodurch ihre Energiereserven schwinden, wenn sie auf Störungen reagieren. Daher ist es ratsam, Höhlen während des Winters zu vermeiden. Alternativ gibt es touristisch erschlossene Schauhöhlen, die für Besucher sicher und zugänglich sind.
Der Bayerische Verein für Höhlen- und Karstforschung bittet: Höhlentouren, Rettungsaktionen und andere Aktivitäten sollten auf die Monate Mai bis September verschoben werden. Der Frühling bleibt eine wichtige Zeit, da Nahrungsquellen knapp sind.
Um das Bewusstsein für die Winterruhe von Fledermäusen zu schärfen, sind an vielen Höhlen Warnschilder angebracht, wie Meier hervorhebt. Nicht alle Winterquartiere sind so bekannt wie das in Bad Segeberg, Schleswig-Holstein, das über 30.000 Fledermäuse beherbergt und während ihrer Winterruhe geschlossen bleibt, um erst im Frühjahr und Sommer wieder zu öffnen.
Etwa 25 Fledermausarten sind in Deutschland beheimatet
Doch wie geht es den Fledermäusen insgesamt in Deutschland? Es gibt regionale Unterschiede, wie Uwe Hermanns, Sprecher des Bundesausschusses Fledermäuse in Nabu, erklärt. Einige Forstoperationen berücksichtigen Fledermausschutzgebiete in ihren Operationen, während andere es nicht tun. Intensive Landwirtschaft, knapper Insektenschutz, Mangel an geeignetem Wohnraum, übermäßige Nachtbeleuchtung und Windkraftanlagen stellen Herausforderungen für diese Tiere dar.
Fledermäuse sind ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems, da sie sich von schädlichen Insekten ernähren, wie Hermanns erklärt.
Die Kleine Hufeisennase steht in vielen Bundesländern vor dem Aussterben
Intensive Anstrengungen werden unternommen, um diese Wildtierspezies zu schützen, was sich in beispielhaften Initiativen wie Hohenburg, Oberpfalz, zeigt, wo sich die letzte Kolonie der Großen Hufeisennase in Deutschland befindet. Diese Kolonie hat seit den frühen 2000er Jahren ein bemerkenswertes Wachstum verzeichnet, wie Meier berichtet. Mit der Hoffnung, einen zweiten Lebensraum für diese Tiere zu schaffen, wird die Population kontinuierlich überwacht und geschützt.
Die Kleine Hufeisennase ist stark gefährdet und hat in vielen deutschen Bundesländern kaum noch Lebensraum und sinkende Populationen. Der Bayerische Naturschutzverband (LBV) sicherte 2021 ein Zuhause in der Fränkischen Schweiz, um den dringenden Bedürfnissen dieser Tiere gerecht zu werden und ihre sinkende Population wieder aufzubauen.