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Vor 60 Jahren – Erster Auschwitz-Prozess entlarvt aufrechte Bürger als Sadisten

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Dezember 1963 - Vor 60 Jahren – Erster Auschwitz-Prozess entlarvt aufrechte Bürger als Sadisten

Heute sehen diese Schwarz-Weiß-Fotos völlig harmlos aus: Doch was während des ersten Prozesses wegen der Verbrechen von Auschwitz und den darauffolgenden Verfahren tatsächlich geschah, ist bis heute unerträglich. Genau 18 Jahre nach Kriegsende müssen sich in Frankfurt insgesamt 24 Männer für seit 1963 im Nazi-Vernichtungslager Auschwitz begangene Verbrechen verantworten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verkleidete sich der Angeklagte einst als bürgerlicher und konservativer Mensch und führte ein völlig normales Leben. Aber sie wurden gefasst und vor Gericht gestellt. Der erste Auschwitz-Prozess, der am 20. Dezember 1963 in Frankfurt begann, galt als Anlass zur Anerkennung der deutschen Verbrechen im Zweiten Weltkrieg und des Völkermords an Millionen Juden.

Hunderte Zeugen sagen im Auschwitz-Prozess aus

Mehr als 200 Überlebende sagten im Prozess aus. Sie wurden zum Beispiel Zeuge, wie ein Angeklagter eine Gruppe Kinder in eine Gaskammer trieb oder einen Häftling nach dem anderen mit seinen eigenen Händen erschoss. Einige kriminelle Verdächtige trampelten Menschen mit Stiefeln zu Tode oder erfanden Folterinstrumente, um Gefangene zu Tode zu foltern.

Das Interesse an diesem Verfahren ist im In- und Ausland groß. Es war dem Frankfurter Staatsanwalt Fritz Bauer zu verdanken, dass das sadistische Verhalten und der Mord in einem solchen Umfang aufgeklärt wurden. Bauer, selbst ein in der Nazizeit verfolgter Jude, führte fünf Jahre lang Ermittlungen durch. Letztendlich wurden 24 Männer angeklagt.

Bis 1968 fanden in Frankfurt drei Prozesse wegen der Verbrechen von Auschwitz statt, es gab weitere Prozesse im In- und Ausland, aber nicht alle Mörder wurden verurteilt.

Am Ende des ersten Prozesses in Frankfurt wurden drei Personen sogar freigesprochen, weil den Angeklagten nach damaligem Recht die Schuld bestimmter Straftaten nachgewiesen werden musste. Es reicht nicht aus zu beweisen, dass es Teil einer Tötungsmaschinerie ist. Allerdings wurden im August 1965 sechs Angeklagte wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Es handelte sich um den bislang größten Mordprozess in der Bundesrepublik.

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Quelle: www.stern.de

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