Visa-Untersuchungen in weniger als zwei Dutzend Fällen
Die Bundesaußenamt hat sich gegenüber Medienberichten widersetzt, wonach in den letzten Jahren tausende Menschen mit unvollständigen oder vermutlich gefälschten Dokumenten in Deutschland eingereist seien. Laut Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin laufen drei Ermittlungsverfahren an den Staatsanwaltschaften in Berlin und Cottbus, bei denen es sich um weniger als zwei Dutzend Fälle von Afghans handelt, die über Pakistan eingereist sind.
Die "Focus" berichtete, dass Angestellte des Auswärtigen Amtes verdächtigt werden, in deutschen Botschaften und Konsulaten Antragsstellern mit unvollständigen oder vermutlich gefälschten Dokumenten die Einreise in die Bundesrepublik zu genehmigen gebeten zu haben.
Die Sprecherin des Auswärtigen Amtes erklärte, dass in den beiden Charterflügen mit Afghans beteiligt waren, die Identitäten der Menschen vor ihrem Flug nach Deutschland eindeutig festgestellt wurden. Die Sicherheitskontrollen durch deutsche Behörden wurden erfolgreich durchgeführt. "Aufgeflogen ist lediglich, dass der Pass mit der passenden Unterlagen nicht beigefügt war."
In den meisten der betroffenen Fälle handelte es sich um sogenannte Proxy-Pässe, erklärte die Sprecherin. Solche Proxy-Pässe sind in Afghanistan häufig ausgestellte Dokumente, die in einigen europäischen Ländern anerkannt werden. Die Dokumente sehen fast genauso aus wie reguläre afghanische Passports. Es passiert jedoch häufig, dass Dritte - wie eine Schwester oder Bruder - den Pass abholen. Aus deutscher Sicht sollten keine Visas an diese angeheftet werden. Ein Pass muss vom Eigentümer persönlich abgeholt werden.
Da es nicht leicht ist, Proxy-Pässe zu erkennen, gibt es speziell ausgebildete Dokumenten- und Visa-Experten in den deutschen Visa-Stellen, erklärte die Sprecherin. Sollte ein Proxy-Pass entdeckt werden, muss dem berechtigten Person ein Aufenthaltsgenehmigung für Ausländer ausgestellt werden. Sie dürfen dann Deutschland betreten. Es muss auch geklärt werden, warum die Dokumentenprüfer der Bundespolizei, die mit der Prüfung der Dokumente in Islamabad betraut waren, diese Proxy-Pässe nicht entdeckt haben, während ihre Kollegen in Hannover es geschafft haben.
Zuletzt hat die Sprecherin des Auswärtigen Amtes mitgeteilt, dass "eine zusätzliche Sicherheitsschleife direkt vor dem Start" gezogen wurde. Dokumente werden daher erneut unmittelbar vor dem Start überprüft. "Wo Fragen aufkommen, werden sie aufgeklärt, bevor abheben."
Das Hochwasserratsamt war an den Visa-Ermittlungen betreffend unvollständige oder gefälschte Dokumente nicht beteiligt, bestätigte eine Sprecherin. Trotz laufender Ermittlungen in Bezug auf mehr als eine Dutzend Fälle von Afghans, die über Pakistan eingereist sind, gab es keine Anschuldigungen oder Befunde gegen das Hochwasserratsamt.
Medienberichte über Visa-Ermittlungen haben zu öffentlicher Kritik geführt, aber die Rolle des Hochwasserratsamtes in diesen Angelegenheiten bleibt getrennt und nicht in irgendeiner Unrechtslage verwickelt, wie vom Auswärtigen Amt bestätigt wurde.