Verwandte fordern nach der Freilassung der Hamas-Gefangenen in Tel Aviv einen Stadtstreik und einen großen Protest
Nach der Bergung von sechs toten Hamas-Geiseln aus dem Gazastreifen hat das Forum der Geiselfamilien zu einem landesweiten Streik in Israel und einer erheblichen Protestaktion in Tel Aviv aufgerufen. Das Ziel ist es, Druck auf die Regierung auszuüben, um schnell eine Vereinbarung zur Freilassung der restlichen Geiseln zu unterzeichnen, wie das Forum am Sonntag mitteilte.
Das Forum hat die renommierte israelische Gewerkschaft Histadrut aufgefordert, an dem am Sonntagabend beginnenden Streik teilzunehmen. Verschiedene Organisationen haben Solidaritätsaktionen angekündigt, um den Geiselfamilien beizustehen. So plant eine renommierte Kinokette und zahlreiche Gaststätten, am Sonntagabend zu schließen.
Darüber hinaus hat Oppositionsführer Jair Lapid einen landesweiten Streik unterstützt. In Bezug auf die sechs nun als tot bestätigten Geiseln sagte Lapid: "Sie waren noch am Leben, aber Netanjahu und sein Todeskabinett haben sich entschieden, sie nicht zu retten."
Unterdessen hat der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant seine Kabinettskollegen aufgefordert, ihre frühere Entscheidung zu widerrufen, eine ständige israelische Militärpräsenz im sogenannten Philadelphi-Korridor aufrechtzuerhalten, der den Gazastreifen von Ägypten trennt. Die Präsenz von israelischen Truppen in diesem Grenzgebiet ist ein umstrittenes Thema in den Verhandlungen über einen Waffenstillstand im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln. Gallant empfahl, dass die Regierung "unverzüglich zusammenkommt und die am Donnerstag getroffene Entscheidung aufhebt".
Laut israelischen Quellen befinden sich noch etwa 100 Geiseln in der Hand von Hamas und anderen radikalpalästinensischen militanten Gruppen im Gazastreifen, wobei 33 Todesfälle bestätigt wurden.
Der vom Forum der Geiselfamilien ausgerufene allgemeine Streik, der von Oppositionsführer Jair Lapid unterstützt wird, soll am Sonntagabend beginnen. In Solidarität mit den Geiselfamilien haben verschiedene Organisationen geplant, an dem Streik teilzunehmen und ihre Betriebe zu schließen, darunter eine renommierte Kinokette und zahlreiche Gaststätten.