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hofielte ihre Partei back: Kamala Harris.
hofielte ihre Partei back: Kamala Harris.

US-Demokraten stehen hinter Kamala Harris

Kurz nachdem Joe Biden seine Kandidatur für das US-Präsidentenamt abgesagt hatte, wurde Kamala Harris von den Demokraten als Potenzielle Spitzenkandidatin in Betracht gezogen.

Nachdem US-Präsident Joe Biden seine Kandidatur aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen hatte, schlossen sich zahlreiche Demokraten hinter die Vice-Präsidentin Kamala Harris als Ersatzkandidatin an. Am nächsten Tag erklärte der Gouverneur von Michigan, Gretchen Whitmer, ihre Unterstützung für Harris' Präsidentschaftskampagne: "Ich bin erbaut über die Idee, Kamala Harris' Präsidentschaftskampagne zu unterstützen." Nancy Pelosi, die ehemalige Sprecherin des Repräsentantenhauses, gab ebenfalls ihr Ja zur Unterstützung bekannt.

Whitmer gehörte zu den Politikern, die als potenzielle Kandidaten in Frage kamen, wenn Biden zurückgetreten wäre. Ihrer Aussage zufolge lautete die Botschaft "Lasst uns gewinnen". Sie wurde von den Gouverneuren von Illinois, Minnesota und Wisconsin unterstützt.

Pelosis "unbegrenzte Vertrauens"

Kurz darauf schloss sich noch ein weiterer Gewichtskampf innerhalb der Demokraten Harris' Lager an. "Mit großer Stolz und unbegrenztem Vertrauen in die Zukunft unseres Landes unterstütze ich Kamala Harris für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten," erklärte der einflussreiche Politiker.

Am Sonntag, den 8. April 2024, gab der 81-jährige Biden seine Kandidatur aufgrund gesundheitlicher Gründe auf und gab seine "vollständige Unterstützung" für Harris in der November-Wahl gegen den republikanischen Kandidaten Donald Trump bekannt. Harris selbst erklärte, sie wolle "die Nominierung verdienen und gewinnen".

Ihr erstes öffentliches Auftritt nach Bidens Rückzug fand am Ort des Weißen Hauses statt. An dieser Veranstaltung würdigte Harris nicht plötzlich ihre Rolle als potentielle Präsidentschaftskandidatin, sondern erinnerte sich an Bidens Beitrag.

Wenig Unterstützung in Umfragen bisher

In den Umfragen hatte Harris bisher nur geringe Zustimmungswerte erhalten. Während ihrer ersten Amtszeit als Vizepräsidentin im Jahr 2021 hatte sie Schwierigkeiten, ein Profil aufzubauen. Während des Wahlkampfs hatte sie jedoch bereits wichtige Themen wie die Reproduktionsrechte neben Biden hervorgehoben.

Unter Harris' Anhängern befinden sich nun zahlreiche einflussreiche Persönlichkeiten innerhalb der Partei, darunter die ehemalige Außenministerin und Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton und ihr Ehemann, der ehemalige Präsident Bill Clinton.

Ungefähr ein Drittel der demokratischen Senatoren, darunter Alexandria Ocasio-Cortez, der Verkehrsminister Pete Buttigieg und mehrere Gouverneure, haben ihre Unterstützung für Harris ausgesprochen - darunter die Gouverneure von Kalifornien und Pennsylvania, Gavin Newsom und Josh Shapiro, die als Alternativen für Biden in Frage kamen.

finanziell merkbar

Die breite Unterstützung für die Vice-Präsidentin Harris war bereits finanziell merkbar: Ihr Wahlkampfteam meldete, dass Harris seit der Ankündigung ihrer Kandidatur 49,6 Millionen US-Dollar (etwa 45 Millionen Euro) in Spenden erhalten hatte.

Die Demokraten bereiten sich nun auf die US-Präsidentschaftswahl drei und ein halbes Jahr voraus, wobei der Vorsitzende der Demokratischen Partei, Jaime Harrison, eine "offene und ordnungsgemäße Prozess" für die Nominierung angekündigt hat.

Genau wie dies sich entwickelt, ist noch unklar: Der Kandidat wird von den Delegaten der Demokratischen Nationalen Konvention nominiert, die vom 19. bis 22. August 2024 in Chicago stattfindet. Die Grundlage für ihr Stimmrecht sind hauptsächlich die Ergebnisse der Vorwahlen in den US-Bundesstaaten - die Biden deutlich gewonnen hat. Die Delegaten müssen nun die Frage beantworten, wem sie alternativ entscheiden werden.

Es ist möglich, dass das Stimmverfahren für den Kandidaten nun digital stattfindet. Die Demokraten könnten damit einen Monatslangen Debatte vor der Konvention vermeiden und auch einen potenziellen Rechtsstreit in Ohio verhindern: Es gibt eine Frist für die Benennung der Präsidentschaftskandidaten in Ohio am 7. August 2024, aber die rechtliche Situation dazu ist nicht ganz klar.

Neue Dynamik für die Präsidentschaftswahl?

Durch Bidens Wende könnte die Präsidentschaftswahl am 5. November 2024 ganz neue Dynamik erhalten: Statt dem unbeliebten Wiederwahlkampf zwischen Trump und Biden aus dem Jahr 2020, könnte ein spannender Präsidentschaftswahlkampf zwischen den beiden möglich sein.

Der republikanische Kandidat, der ehemalige US-Präsident Donald Trump, muss nun seine Kampagnestrategie auf Bidens Alter und körperlicher Leistungsfähigkeit fokussieren. Zusätzlich ist Trump selbst jetzt der älteste nominierte Präsidentschaftskandidat in der US-Geschichte.

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