Unternehmer sollten sich der Alternative für Deutschland widersetzen
Unternehmer Theo Müller bestätigt Verbindungen zur AfD. Dies hat einige Politiker dazu veranlasst, Unternehmen daran zu erinnern, dass ausländische Fachkräfte das rechtsextreme Umfeld meiden sollten. Eine klare Positionierung wird erwartet.
Der Druck auf Unternehmen, sich klar gegen die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD) zu positionieren, wächst von allen Seiten. "Das von der Partei Alternative für Deutschland geschürte Klima der Spaltung und des Ressentiments schreckt hochqualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland ab", sagte Bundesinnenministerin Nancy Feser dem Handelsblatt. Wenn dem nicht entgegengewirkt werde, komme es zu einer weiteren "stillen Normalisierung" rechtspopulistischer und rechtsextremer Positionen.
Die SPD-Politikerin forderte, dass "deshalb auch die Wirtschaft hier eine klare Position beziehen sollte". Sie wolle "insbesondere die Arbeitgeber, die Zehntausende von Menschen beschäftigen, von denen viele einen Migrationshintergrund haben".
Die Koalition erwarte auch von der Wirtschaft eine klare Aussage. "Es liegt im Interesse der Wirtschaft und des Mittelstandes, öffentlich Stellung zu beziehen", sagte die Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU und CSU (MIT), Gitta Connemann, der Zeitung. . Die CDU-Politikerin warnte, die Alternative für Deutschland stehe für "Instabilität, Isolation und einen nationalen Sonderweg".
"Die schreckliche Geschichtsvergessenheit"...
Christian Bäumler, stellvertretender Geschäftsführer der Gewerkschaftlichen Arbeitnehmervertretung (CDA), sagte dem Handelsblatt: "Das Schweigen der Schaltzentrale der deutschen Wirtschaft zeugt von einer schrecklichen Geschichtsvergessenheit." Martin Huber, Generalsekretär der CSU, warnte: "Jedem Unternehmer und jedem Arbeitnehmer muss klar sein: Die Alternative für Deutschland schadet Deutschland." Hochqualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland "wollen nicht dort arbeiten, wo die Alternative für Deutschland stark ist."
Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken forderte Unternehmer und Wirtschaftsverbände auf, "klar Stellung gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung" zu beziehen. "Wenn ausländische Fachkräfte diskriminiert, beleidigt oder gar angegriffen werden, sollten sie ihre Stimme erheben", sagte sie der Wirtschaftszeitung.
Irene Mihalic, erste Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, sagte: "Gerade in Zeiten wie diesen ist es wichtig, dass alle relevanten gesellschaftlichen Kräfte klar Stellung gegen die Feinde der Verfassung beziehen." FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai riet Wirtschaftsvertretern, "die Gefahr, die von der AfD ausgeht, klar zu erkennen". Die Partei stelle ein "großes Risiko" für den Erfolg der deutschen Wirtschaft dar.
Das Handelsblatt berichtete am Donnerstag, der Molkereiunternehmer Theo Müller habe erstmals Kontakte zur Alternative für Deutschland bestätigt. Er habe sich mehrmals mit der Vorsitzenden der Alternative für Deutschland, Alice Wedel, getroffen und wolle sich Ende des Jahres erneut mit ihr treffen, weil er sich für Wedels Parteiprogramm und "ihre persönlichen Ansichten zur aktuellen Politik" interessiere.
Die Alternative für Deutschland wird in mehreren Bundesländern von den Verfassungsschutzämtern beobachtet. In Sachsen-Anhalt und Thüringen wird sie als absolut rechtsextreme Partei eingestuft.
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Quelle: www.ntv.de