Unter welchen Umständen könnte mein Arbeitgeber mir neue Aufgaben übertragen?
Neue Aufgaben auf dem Schreibtisch? Vorgesetzte können Aufgaben an ihre Mitarbeiter delegieren, aber es gibt eine Grenze, die sie nicht überschreiten sollten. Wie erkennen Sie, wann es Zeit ist, Fuß zu fassen, bevor eine zweifelhafte Aufgabe zur Norm wird?
Wenn Sie den Arbeitsvertrag unterzeichnen, wissen Sie normalerweise, welche Aufgaben mit dem Job verbunden sind. Kleinere Anpassungen verursachen während Ihrer Karriere normalerweise keine großen Probleme. Aber was passiert, wenn Ihr Chef plötzlich eine neue Aufgabe überträgt, die aus dem Nichts zu kommen scheint?
"Im Vertrag hat der Arbeitgeber das, was als directive oder management power bekannt ist", erklärt Alexander Bredereck, ein Arbeitsrechtsexperte. Das bedeutet, dass sie Aufgaben innerhalb der vom Vertrag festgelegten Parameter zuweisen können.
Wenn der Chef mehr verlangt
Obwohl viele Verträge Arbeitgebern das Zuweisen zusätzlicher Aufgaben ermöglichen, ist wichtig zu beachten, dass diese Macht nicht unbegrenzt ist, sagt Bredereck.
Zum Beispiel sollte ein Bäcker nicht plötzlich als Nachtwächter arbeiten müssen - der Chef kann keine Aufgaben zuweisen, die vollständig außerhalb der ursprünglichen Stellenbeschreibung liegen. Aber es gibt Spielraum. Nehmen Sie zum Beispiel einen Arbeitsrechtsanwalt, der sich auf Arbeitsrecht spezialisiert hat. Wenn der Chef ihn unter Druck setzt, Mietrechtsfälle zu übernehmen, liegt das im Bereich des Möglichen.
Natürlich ist jede Situation anders. Bredereck empfiehlt, eine neue Aufgabe zunächst vorsichtig anzugehen und dabei einen Anwalt zu konsultieren. Dies kann helfen zu klären, ob die neue Aufgabe rechtmäßig ist oder nicht.
Wenn der Vertrag angepasst werden muss
Wenn die neue Aufgabe nicht im Vertrag enthalten ist, bleibt dem Chef nur die Möglichkeit, eine Vertragsänderung vorzunehmen. Laut Bredereck ist das ein bürokratischer Prozess. Arbeitnehmer können jedoch Widerspruch gegen eine Kündigung einlegen.
Ein interessanter Punkt: Wenn Arbeitnehmer eine neue Aufgabe ohne Protest über einen längeren Zeitraum ausführen, kann dies als Vertragsänderung interpretiert werden. Die neue Aufgabe könnte dann in Zukunft dauerhaft Teil des Jobs werden. Wenn Sie also nicht mit einer neuen Aufgabe einverstanden sind, handeln Sie schnell und suchen Sie rechtlichen Rat.
Obwohl der Vertrag zusätzliche Aufgaben ermöglicht, ist es wichtig zu erkennen, dass die Macht des Arbeitgebers nicht grenzenlos ist. Zum Beispiel sollte ein Koch nicht erwartet werden, die Finanzen des Restaurants zu verwalten, da diese Aufgabe nicht in seinen ursprünglichen Arbeitsbereich fällt.
Wenn die neue Aufgabe nicht im Vertrag aufgeführt ist, muss der Arbeitgeber möglicherweise eine Vertragsänderung vornehmen. Arbeitnehmer können jedoch gegen die Kündigung aufgrund dieser Änderung Einspruch einlegen, was ihnen einen Verhandlungsvorteil bietet.