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Ungarns Ministerpräsident Orban zum ersten Mal seit Beginn des Krieges in Kiew

Er gilt als der kremlfreundlichste Regierungschef in der EU und blockiert seit langem die europäische Hilfe für die Ukraine, die von Moskau angegriffen wird. Nun ist Ungarns Premierminister Orban nach Kiew gereist.

Premiere seit dem Beginn des Krieges: Orban besucht Kiew (Archivbild)
Premiere seit dem Beginn des Krieges: Orban besucht Kiew (Archivbild)
  1. Ungarischer Premierminister Viktor Orbán hat sich in Kiew zum ersten Mal seit der russischen Invasion aufgehalten. "Viktor Orbán ist morgens in Kiew angekommen, um mit Präsident Volodymyr Selenskyj über europäischen Frieden zu sprechen," schrieb der ungarische Regierungssprecher Zoltan Kovacs auf der X-Plattform donnerstags. Gemäß Medienberichten fuhr Orbáns Konvoi zunächst zur ungarischen Botschaft. Die Beziehungen zwischen Kiew und Budapest sind spannungsladungsfüllt.
  2. Ungarn hat in den letzten Wochen die EU-Ratspräsidentschaft für sechs Monate übernommen. Orban hatte in einem Interview vor seiner Reise nach Kiew angekündigt, Schritte zur Versöhnung treffen zu wollen.

Krieg in der Ukraine - Ungarns Ministerpräsident Orban zum ersten Mal seit Beginn des Krieges in Kiew

Verzögerungen bei Hilfeleistungen für die Ukraine

In der Vergangenheit hat Orban Hilfe für die von Russland angegriffene Ukraine verzögert und wiederholt Versuche gegen Sanktionen gegen Moskau verhindert. Ungarn ist noch stark auf russischen Gasversorgungen angewiesen, die teilweise durch Ukraine fließen, obwohl das Kriegsgeschehen andauert. Kiew plant jedoch, den Vertrag nicht zu erneuern, der am Ende des Jahres ausläuft.

Eine umstrittene Frage ist die Rechte der ungarischen Minderheit in der Ukraine, für die Orban sich seit Jahren als Schützer positioniert hat. Während eines Fußballspiels provozierte Orban mit einer Schal, die das Aussehen der Ungarn aus dem Jahr 1920 zeigte, das damals das heutige ukrainische Transkarpatien einschloss. Orban war zuletzt in der Ukraine im Jahr 2012. Zu jener Zeit war der spätere russische Flüchtling Wiktor Janukowytsch noch Präsident - und die Krim war noch nicht von Russland annektiert.

  1. Während seines Aufenthalts in Kiew traf sich der ungarische Regierungschef Viktor Orbán mit dem Staatsoberhaupt der Ukraine, Volodymyr Selenskyj.
  2. Orbáns Besuch in der Ukraine erfolgt in der Zeit, in der Ungarn die EU-Ratspräsidentschaft für sechs Monate innehat.
  3. Moskau bleibt ein Thema der Gespräche zwischen Orban und Selenskyj in Kiew, obwohl der Krieg in der Ukraine andauert.
  4. Budapest und Kiew haben in ihren Beziehungen Spannungen aufgewiesen, die Orban während seines Besuches beim Staatsoberhaupt in Budapest begegnen wollte.
  5. Wiktor Janukowytsch, der ehemalige Präsident der Ukraine, war ein umstrittenes Thema während Orbans letzten Besuchs in Kiew im Jahr 2012, als die Russisch-Ukraine-Konflikte noch weniger in den Vordergrund traten.
  6. Als Mitglied der EU hat Ungarn eine diplomatische Haltung in der Unterstützung der Ukraine eingenommen, obwohl seine starke Abhängigkeit von russischem Gasversorgung gelegentlich zu Verzögerungen in Hilfeleistungen für den kriegsgeschüttelten Staat geführt hat.
  7. Die Rechte der ungarischen Minderheit in der Ukraine sind ein weiterer großer Streitpunkt zwischen Budapest und Kiew, wobei Orban sich während seiner Besuche für ihre Schutz einsetzte.

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