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Ungarn wendet sich gegen eine interventionistischere Haltung der NATO bei der Unterstützung der Ukraine.

Nach Angaben des NATO-Generalsekretärs Jens Stoltenberg und des ungarischen Premierministers Viktor Orban wird Ungarn ein stärkeres Engagement der NATO bei der Unterstützung der Verteidigungsanstrengungen der Ukraine nicht behindern. Während ihres Treffens in Budapest einigten sich Orban und...

NATO-Chef Stoltenberg und der ungarische Regierungschef Orban (r.)
NATO-Chef Stoltenberg und der ungarische Regierungschef Orban (r.)

Ungarn wendet sich gegen eine interventionistischere Haltung der NATO bei der Unterstützung der Ukraine.

In einem jüngsten Gespräch mit Stoltenberg erwähnte Orban harte, aber produktive Gespräche. Er offenbarte, dass Ungarn keine militärischen Unternehmungen außerhalb seiner Grenzen in Bezug auf den Ukrainekonflikt unterstützen werde. Darüber hinaus versicherte Orban, dass Ungarn weder finanzielle Unterstützung für den Krieg leisten würde noch Menschen an der Front einsetzen würden. Auch würde ungarisches Territorium nicht für die Teilnahme am Krieg genutzt werden.

Orban, der als Russlands stärkster Unterstützer unter den EU-Ländern gilt, hat sich auch dann nicht von Russland zurückgezogen, als es einen Angriff auf die Ukraine unternahm. Beamte aus verschiedenen NATO-Ländern haben Bedenken gegen eine Ausnahme für Ungarn während Stoltenbergs Besuch in Budapest geäußert, fürchteten, dass dies ein Vorbild für andere Länder sein könnte.

Die Verteidigungsminister der NATO sollen am Donnerstag eine Entscheidung über die zukünftige Rolle der NATO bei der Lieferung von Waffen nach Kiew treffen. Die anderen 31 NATO-Mitglieder scheinen dieses Vorhaben zu unterstützen, wie diplomatische Quellen berichten, aber noch Details müssen geklärt werden. Bislang hat die NATO keine direkte Rolle bei der militärischen Unterstützung der Ukraine gespielt, wobei die Koordination hauptsächlich durch die Vereinigten Staaten erfolgt ist.

Nach Angaben aus diplomatischen Kreisen will die NATO eine größere Rolle bei der Gewährleistung einer fortlaufenden Waffenlieferung nach Kiew übernehmen. Das würde wichtig werden, wenn der republikanische Kandidat Donald Trump den US-Präsidentenwahl gewinnt und alle US-Unterstützung für die Ukraine einstellt.

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