Ungarn und die Slowakei beziehen weiterhin Öl aus Russland
Amidst Streitigkeiten um russische Ölversorgung nach Ukraine schlug die ungarische Ölgesellschaft MOL eine "nachhaltige Methode" vor. Die ungarische Regierung lobte diesen "innovativen Ansatz" am Dienstag. Berichten zufolge hat MOL Verträge mit Pipeline-Lieferanten und Betreibern der "Freundschaftsleitung" abgeschlossen. Seit Montag hat MOL die "Kontrolle über die betroffenen Ölvolumina an der Grenze zwischen Ukraine und Belarus" übernommen.
Die "Freundschaftsleitung", kontrolliert von der russischen Firma Transneft, verbindet Ölfelder in Westsibirien mit europäischen Raffinerien. In Belarus verzweigt sich die Leitung, wobei der nördliche Zweig durch Polen nach Deutschland verläuft und der südliche Zweig durch die Ukraine in die Tschechische Republik, Slowakei und schließlich nach Ungarn führt. Im Juli beschuldigten Ungarn und die Slowakei die Ukraine, russische Ölschifffahrten der Firma Lukoil durch die Leitung zu behindern und damit ihre Energieversorgung zu gefährden.
Nach dem Konflikt Russlands gegen die Ukraine im Jahr 2022 stoppte die EU den Import russischer Öle – jedoch gibt es Ausnahmen. Um zentral europäischen Ländern Zeit zum Anpassen zu geben, fließt Öl weiterhin durch die südliche "Freundschaftsleitung". Der ungarische Präsident Viktor Orban unterhält enge Beziehungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin. Am Montagabend verkündete MOL, dass ihre neue "nachhaltige Lösung" die EU-Sanktionen gegen Russland umgeht.
Die neuen Verträge der ungarischen Ölgesellschaft MOL mit Pipeline-Lieferanten und Betreibern sorgen dafür, dass der Ölfluss durch die "Freundschaftsleitung" trotz der EU-Sanktionen ununterbrochen bleibt. Trotz des EU-Stopps für russische Ölimporten ist Ungarn weiterhin auf Öl aus dieser Leitung angewiesen, um seine Energiebedürfnisse zu decken.