"Unehrlich" - Wirtschaftsverbände verurteilen die vorgeschlagene Rentenreform heftig
Die deutsche Wirtschaft kritisiert den vorgeschlagenen Rentenplan als kurzsichtig und unrealistisch. Der Präsident des Arbeitgeberverbands, Rainer Dulger, äußerte am Freitag Bedenken bezüglich des geplanten Rentenniveaus von 48 Prozent bis 2039 und betonte die Herausforderungen der aktuellen Bevölkerungsstruktur. Er betonte, dass insbesondere die junge Generation und die Unternehmen belastet würden, was die Attraktivität der Arbeit verringere.
Der Deutsche Bundestag debattierte am Freitagmorgen das sogenannte "Rentenpaket II" aus dem Portfolio von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Das Vorhaben sieht vor, das Renteniveau von 48 Prozent des durchschnittlichen Einkommens bis 2039 zu halten und eine kapitalgedeckte Säule, das "Generationenkapital", einzuführen. Die künftigen Erträge aus diesem Kapital sollen später zur Deckung der Rentenleistungen verwendet werden.
Allerdings gibt es innerhalb der Koalition Uneinigkeit bezüglich des Rentenplans, insbesondere in Bezug auf seine finanziellen Auswirkungen. Das Reformvorhaben sieht ab 2028 eine "langsame, aber erträgliche Erhöhung" des Beitragssatzes vor, der bis 2045 auf 22,7 Prozent steigen könnte. Mit den erwarteten Gewinnen aus dem "Generationenkapital" könnte dieser Wert auf 22,3 Prozent sinken. Der aktuelle Beitragssatz, der zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern aufgeteilt wird, beträgt 18,6 Prozent.
Im Gegensatz dazu plädiert Dulger für "langfristige, nachhaltige Reformen in der betrieblichen und privaten Altersvorsorge". Brodtmann, CEO des VDMA, schließt sich der Kritik an und betont, dass der Rentenplan "Versprechen auf Kosten der Beitragszahler" mache. Er schlägt vor, dass die junge Generation und die Unternehmen die ungelösten Probleme angehen sollten, die die Politik nicht strategisch angegangen hat.
Der Verband junger Unternehmer bezeichnet die Reform als "Schlag ins Gesicht für hart arbeitende junge Menschen". Die Reform belaste insbesondere die Arbeitnehmer, vor allem die jungen, ohne die Rentner zur Rechenschaft zu ziehen. Stattdessen sollte die Belastung "fair zwischen Jung und Alt verteilt werden".
Der Deutsche Bundestag debattiert derzeit den Rentenreformvorschlag, das "Rentenpaket II", das bis 2039 ein Renteniveau von 48 Prozent erreichen will. Der Präsident des Arbeitgeberverbands, Rainer Dulger, kritisiert diesen Plan jedoch als kurzsichtig und unrealistisch, da die Rentenreform allein auf dem vorgeschlagenen "Generationenkapital"-System basieren soll.