Unwetter mit starkem Wind und heftigen Regenfällen. - Überschwemmung im Süden: Menschen in Sicherheit bringen
Samstag sorgt in vielen Flussgemeinden im Süden Deutschlands für Besorgnis aufgrund der dauerhaften Regenfälle. Bewohner bestimmter Orte werden aufgefordert, sich von ihren Kellerbereichen fernzuhalten oder sogar alternative Schlafmöglichkeiten für einige Tage in Betracht zu ziehen. Ein Bezirk hat Notfallmodus-Vorbereitungen eingeleitet.
Das Hauptaugenmerk liegt auf der Region des Bodensees: Fast 1.300 Menschen im baden-württembergischen Meckenbeuren werden empfohlen, ihre Häuser zu verlassen, weil Hochwasser droht. Das ist keine Evakuierung, sondern eine Vorsichtsmaßnahme, bestätigte eine Sprecherin aus Ober-Schwaben. Der Schussenbach wird besonders stark überflutet werden.
Das Feuerwehr hat diese Warnungen ausgegeben und bittet die Einwohner, bei Verwandten oder Freunden zu schlafen. Alternativ stehen auch Unterkünfte zur Verfügung.
"Wir hoffen, dass die Wettersituation sich stabilisiert und die Fluthöhen nicht so schlimm sind, wie vorhergesagt.", sagte der Bürgermeister Georg Schellinger in einer Erklärung. "Heute abend erwarten wir, die früheren Schussen-Fluthöhen zu übertreffen. Deswegen haben wir heute den Evakuierungsprozess eingeleitet. Wir hoffen, dass Menschen diese komplexe Situation in Ruhe und Ordnung bewältigen können, ihre Sachen verpacken und ggf. bei Freunden bleiben - anstatt plötzlich in der Mitte der Nacht geweckt zu werden."
In der nahegelegenen Weingarten bei Ravensburg müssen Bewohner bestimmter Stadtteile von den unteren Etagen fernbleiben und sich ganz sicher von ihren Kellern fernhalten. Diese Anweisung wurde von der Feuerwehr kürzlich herausgegeben. Sie wurden auch dazu aufgefordert, bei Verwandten und Freunden außerhalb der gefährdeten Gebiete zu schlafen.
"Es ist nicht klar, wie schnell die Wasserstände weiter ansteigen werden. Daher ist Vorsicht notwendig!", riet die Notfalldienstleistungswebsite. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass bestimmte Städte oder Gemeinden zu Evakuierungen entscheiden.
Feuerwehr und Technischer Hilfsdienst in erweitertem Betrieb
In Lindau am Bodensee sind bereits Straßen und Unterführungen überschwemmt, und der Stadtbusdienst musste vorübergehend eingestellt werden. Feuerwehr und Technischer Hilfsdienst arbeiten um die Uhr, berichtete ein Stadtsprecher. Aus einem Mehrfamilienhaus mussten Bewohner evakuiert werden, weil durch Wasserdurchtritt ein Kurzschluss gefährdet war.
Hauptsächlich wird in großen Teilen von Baden-Württemberg und Bayern erhebliches Regenwasser erwartet. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) ist es wahrscheinlich, dass in vielen Orten bis zu 120 Liter Regen pro Quadratmeter fallen werden.
Der Landkreis Günzburg hat bereits eine vorsichtige Katastrophenlage ausgerufen - proaktiv. In Günzburg will man die Zeit besser nutzen, um potenziell betroffenen Städten und Dörfern zu helfen, indem alle Kreisnotdienstleistungen mobilisiert werden. Camping- und Freizeitplätze entlang der Flüsse Günz, Kammel und Mindel sollen geräumt werden, da viele Gäste am Legoland-Vergnügungspark für die Pfingstferien bleiben.
"Wir nehmen die Situation ernst.", sagte Landrat Hans Reichhart (CSU). "Unser Ziel ist, die Zeit, die wir haben, bevor die Flut Günzburg erreicht, besser auszunutzen." Das Wasserwirtschaftsamt prognostiziert ein einmal in einem Jahrhundert vorkommendes Hochwasser.
Vorbereiten Notfalltaschen
Weiter westlich entlang der Donau drohten in Neu-Ulm und ihren Nebenflüssen ein möglicherweise schwerer Hochwasser, das statistisch alle 50 bis 100 Jahre vorkommt. Im Biberacher Land wurden Bewohner in gefährdeten Zonen aufgefordert, sich für ihre Sicherheit vorzubereiten. Es gibt Gefahr und sie sollten Notfalltaschen zusammensetzen.
Und die NINA-Warnungs-App sollte auf ihren Handys installiert werden, um rechtzeitig über Evakuierungsbefehle informiert zu werden - mit der Einstellung, dass der Alarm ausgelöst wird, wenn ein Evakuierungsbefehl erteilt wird. "Das Handy muss eingeschaltet und nicht im Flugmodus sein.", erklärte das Kreisverwaltungsamt Ravensburg.
Überschwemmungsgefahr auch in Hessen, schwerer Wettergefahr im Osten
In Hessen wird aufgrund des Regens die Wasserstände in Flüssen gestiegen, und weitere Anstiege erwartet man. Nach Angaben des hessischen Landesamtes für Natur- und Umweltschutz, Umwelt und Geologie, ist ein Hochwasser möglich, das statistisch alle 20 Jahre auf dem Rhein und Neckar vorkommt.
Im Osten Deutschlands wird starker Regen und in manchen Fällen auch Donnerschläge erwartet. Allerdings wird die schwere Wetterlage in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt mit geringerem Ausmaß als ursprünglich angenommen betrachtet. [Deutscher Originaltext]
Quelle: https://www.hauptsache-wirtschaft.de/de/lieferant/news/ueberflutungen-starker-regen-konditionient-teilung-100594190